Ich weiß ich weiß, Ski fahren an sich ist umwelttechnisch gesehen schon nicht der Renner: All die Lifte, die zerstörte Grasnarbe, die vielen Autos, die in die Berge drängen, das Wasser, was für das  gebraucht wird. Und dann gibt es auch noch so Leute, die die Schnauze nicht voll bekommen und auch noch bei Licht fahren müssen – verbrauchen wir nicht eh schon viel zu viel Energie?!

Ich gebe allen Recht, die diese Argumente anführen aber ich habe sie einfach mal beiseite geschoben und war Flutlicht fahren. Und es war sooo geil. Die Piste leer, keine Wartezeiten an den Liften und eine tolle Atmosphäre.

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Und es kommt noch schlimmer: Ich bereue nichts.

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Etwas unangenehm war nur, dass mein linker Fuß sich nach einer Stunde ständig aus dem Skistiefel meldete und schrie: „Hol mich hier raus …“

In der Nacht ist dann der Frühling nach Winterberg zurückgekehrt. Obwohl rund um die Pisten kaum noch Schnee liegt kaufe ich eine Tageskarte, worüber ich mich drei Stunden später schwarz ärgere. Was gestern noch leer war ist heute proppen voll. Wir stehen schon am ersten Lift eine gefühlte Ewigkeit. Endlich oben angekommen – ich werde nie verstehen, warum die Hälfte der Skifahrer einen Viererlift nur zu zweit nutzen – quälen wir uns durch sulzigen Schnee den Hang hinunter. Noch wollen wir nicht aufgeben. Stellen uns erneut eine halbe Ewigkeit an und nehmen eine andere Piste, aber auch hier Unmengen Leute und Schnee, der eher an Matsch erinnert. Die Abfahrten sind ungeheuer anstrengend und machen nicht wirklich Spaß. Das Fass läuft über, als wir in voller Skimontur auf einem Förderband stehen, welches uns über die grüne Wiese transportiert. IMG_1351 (1)

Ich muss wieder an die Osterglocken am Pistenrand denken. So schlimm ist es zwar noch nicht, aber das Ganze hat etwas absurdes und wir beschließen aufzugeben.

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Da es gerade Zeit für die Halbtageskarte ist versuche ich unsere Liftkarte zu verkaufen. Ich komme allerdings nicht weit. Als ich endlich die erste interessierte Gruppe vor mir habe klopft mir ein attraktiver junger Mann auf die Schulter. Angeblich seien die Karten mit einem persönlichen Foto gesichert – soll ich das glauben? – und außerdem wäre es verboten die Karten zu verkaufen. Schade um die 40,00 € denke ich, füge mich aber der höheren Macht der Skiliftbetreiber.

Wieder in unserer Chaoswohnung – selbstredend ist das Chaos mit zunehmender Bezugszeit nicht kleiner geworden – machen wir es uns gemütlich und kramen unsere Bücher raus. Zum Abschluss des Tages lege ich dann noch 1.500 Meter im örtlichen Schwimmbad zurück und habe mir so die Tüte Chips, die ich auf dem Rückweg mitbringe auch wirklich verdient.