Die ersten Jugendherbergen öffnen ihre Betten. Was du zur Wiedereröffnung wissen musst und wie ich ganz subjektiv meine erste Übernachtung außerhalb meiner vier Wände empfunden habe, erfährst du hier.

 

Disclaimer
Ich schreibe hier von meinen Erlebnissen in einer einzigen Jugendherberge und von meinen ganz subjektiven Empfindungen und genau so möchte ich den folgenden Text auch verstanden wissen – alles andere ist Interpretation und von mir nicht gewollt.

Alles ganz easy?! Oder vielleicht doch nicht?

Zwei Tage Wandern in der Eifel, das stand schon seit Anfang des Jahres auf unserer To-do-Liste. Zwei Mal mussten wir wegen Sturm absagen und beim dritten Versuch kam uns Corona in die Quere.

Kein Wunder also, dass ich bei den ersten Öffnungen der Jugendherbergen gleich zugeschlagen habe. Um sowohl eine volle Herberge, als auch volle Wanderwege zu meiden, habe ich vorsichtshalber von Sonntag auf Montag gebucht.

Soweit so gut, ich habe mit großer Freude und Gelassenheit das Wochenende herbeigesehnt. Das dann doch nicht alles so easy going war, habe ich in der Nacht vor unserer Abreise gemerkt. Ich habe schlecht geschlafen, immer wieder habe ich mich gefragt, ob es tatsächlich so eine gute Idee ist. Meine Sorgen drehten sich um

  • Die Bettwäsche: Wer hat sie alles angefasst und wie sicher kann ich sein, dass sie nicht durch tausend ungeschützte Hände gegangen ist?
  • Wie steht es um die Essensausgabe? Packt da jeder in den Besteckkasten und überhaupt, wie sauber sind die Tabletts?

Irgendwann um 5.00 Uhr habe ich mir gesagt, dass ich nicht mehr alle Tassen im Schrank habe und beschlossen, es mir einfach mal anzusehen. Sollte ich mich wirklich nicht wohlfühlen, würde schließlich nichts dagegensprechen, mich ins Auto zu setzen und nach Hause zu fahren.

Reisen in Zeiten von Corona: Ankunft in der Jugendherberge

Wir erreichen die Jugendherberge am späten Nachmittag und finden sie geschlossen vor. Nach einem kurzen Anruf wird uns geöffnet. Wir können durch die Tür sehen, dass sich die Dame die Hände desinfiziert und eine Maske trägt. Als sie uns herein lässt, achtet sie auf Abstand. Gleich am Eingang steht Desinfektionsmittel und auf die schnelle sehen wir, dass es einen getrennten Ausgang gibt. Wir bekommen unseren Schlüssel und gehen auf unser Zimmer, selbstredend mit eigenem Bad.

Unser Zimmer

Anders als ich es aus Jugendherbergen kenne, sind die Betten bereits bezogen und es gibt sogar Handtücher. Ob dies nun an der Jugendherberge oder an Corona liegt, finde ich leider nicht heraus. Was sicher nicht schaden könnte, wäre ein kleines Stück Seife zum Hände waschen. Da wir viel in Jugendherbergen unterwegs sind und es nicht gewohnt sind hier wie in einem Hotel versorgt zu werden, haben wir natürlich Seife dabei.

Das Essen

Meine Angst hinsichtlich der Selbstbedienung beim Essen war völlig unbegründet, denn es gibt sie schlicht und ergreifend nicht. Die Tische stehen weit auseinander und sind reserviert. Da wir eh nur sechs Personen in der Jugendherberge sind, sitzen wir von den anderen so weit entfernt, dass wir nicht einmal ihr Besteck klappern hören.

Als wir zum Essen kommen ist der Tisch soweit eingedeckt. Teller, Besteck, Salat – alles ist schon da. Das eigentliche Essen wird auf einem Wagen serviert. Auch hier muss ich wieder feststellen, dass auf den Mindestabstand geachtet wird. Außerdem wird mit Maske und Einmalhandschuhen serviert. Wir lassen es uns jedenfalls mit einem guten Gefühl schmecken.

Die Nacht

Müde von der Wanderung und den letzten Wochen und natürlich vollgefressen lege ich mich zum ersten Mal wieder in ein fremdes Bett. Ich bin da echt nicht anspruchsvoll und meist reicht mir ein einfacher Hüttenschlafsack und ich schlafe traumhaft unter Decken, die schon 100 verschwitze Wanderer benutzt haben. Zunächst weiß ich nicht so recht, ob ich mich wohlfühlen soll, doch dann knuddel ich das Kopfkissen unter meinen Kopf und freue mich einfach wieder unterwegs zu sein.

Das Frühstück

Spätestens zum Frühstück bin ich entspannt und fühle mich gut aufgehoben. Anders als sonst, wird auch hier alles an den Tisch gebracht. Während ich den unsäglichen Jugendherbergskaffee schlürfe, stelle ich fest: Ich bereue den Entschluss, so früh schon wieder unterwegs zu sein nicht.

Übernachten in der Jugendherberge: Das solltest du wissen

Muss ich vorher buchen?

Da die Jugendherbergen gerade nicht alle Betten belegen können, ist es ratsam einen Aufenthalt vorher zu buchen.

Welche Jugendherbergen haben bereits offen?

Welche Jugendherbergen bereits geöffnet haben ist von Bundesland zu Bundesland verschieden und hängt von den jeweiligen Bestimmungen ab. Eine Übersicht findest du jedoch hier.

Wie sieht das Hygienekonzept der Jugendherbergen aus?

Was die Jugendherbergen genau machen, um deinen Aufenthalt so sicher wie irgend möglich zu gestalten kannst du hier nachlesen.

 

Wie sieht es bei dir aus? Warst du schon wieder in einer Jugendherberge oder einem Hotel und welche Erfahrungen hast du gemacht? Ich freue mich über deinen Kommentar.