Prioritätenwechsel

Wenn ich früher – wie sich das anhört – wandern gegangen bin, dann konnten die Wege nicht schmal genug sein. Wanderwege mit Teilstücken auf der Straße oder auf Asphalt habe ich gemieden und breite Forstwege bin ich nur gegangen, wenn es unbedingt nötig war.

Seit Corona bevorzuge ich Gegenden mit breiten Forstwegen, Straßenabschnitte sind egal und kleine Pfade wirken auf mich beklemmend. Dadurch habe ich aber gemerkt, wie schön es sein kann auf einem Weg über eine Anhöhe zu laufen und bis nach Köln zu blicken und seitdem ich nicht mehr ganz so wählerisch bei der Auswahl meiner Wanderrouten bin, habe ich viele tolle neue Ecken im Bergischen Land entdeckt.

 

Endlich mal produktiv

Nach einer kleinen aber feinen Wanderung ist es mir heute endlich mal gelungen einen Teil des Stapels auf meinem Schreibtisch abzuarbeiten. Obwohl das echt ein gutes Gefühl ist, merke ich, dass ich einfach nicht unbeschwert sein kann und sich immer wieder die Frage aufdrängt, wie die Welt wohl aussieht, wenn das hier alles vorbei ist.

Die Ungewissheit zermürbt

Ich versuche seit Ausbruch der Kriese das Beste aus der derzeitigen Situation zu machen, ich versuche positiv zu denken und einen Tag nach dem anderen zu bewältigen und doch merke ich, wie mich die Ungewissheit jeden Tag ein Stück mehr zermürbt. Wie wird die Welt aussehen, wenn es für mich irgendwann heißt, den schützenden Panzer meiner Privatheit wieder zu verlassen? Werde ich überhaupt noch einen Job haben? Wie steht es dann um unsere Demokratie und wie laut werden die Rufe nach einem starken Mann sein? All dies würde ich manchmal gerne wissen, manchmal, denn vielleicht ist es ja auch besser, es nicht zu wissen, zumindest noch nicht.