Um ehrlich zu sein, fallen mit gar keine Nachteile ein, ich bin einfach ein absoluter Fan von Fahrradreisen. Natürlich ist es manchmal anstrengend und wir hatten auch schon Tage dabei, da bin ich wirklich an meine Grenzen gekommen aber das gehört für mich einfach dazu. Außerdem kommt es ja auch immer darauf an, was für eine Route man plant. Und wenn man meint, unbedingt mit Gepäck einen Alpenpass bezwingen zu müssen, dann darf man sich natürlich auch nicht wundern, wenn das sehr anstrengend wird. Aber ich sag euch, dass Gefühl, wenn man es dann geschafft hat, ist überwältigend. Natürlich kann einem auch das Wetter übel mitspielen aber zur Not kann man ja auch mal auf eine Jugendherberge oder ein Hotel ausweichen und einfach mal einen Tag Pause einlegen. Und um ehrlich zu sein, hatten wir bisher eigentlich immer Glück. Es hat zwar öfter mal geregnet aber es war noch nie so, dass wir deshalb den Urlaub nicht hätten genießen können. Und ist es nicht auch ein Erlebnis, wenn ein Meter hinter dem Zelt ganze Sturzbäche den Berg runter kommen.

Radreise mit Kind Vorteile

 

Kommen wir also zu den Vorteilen. Da sind zunächst die Kosten zu nennen. Geht man, wie wir, auf den CaIMG_0729mpingplatz und kocht selber, statt Essen zu gehen ist eine Fahrradreise relativ kostengünstig. Zwar sind die Zeiten, in denen man für eine Nacht auf dem Campingplatz 5 Euro bezahlt hat lange vorbei, doch je nach Land und Lage zahlt man selten mehr als 20 Euro.

Als den größten Vorteil überhaupt habe ich es immer empfunden, dass meine Tochter den ganzen Tag beschäftigt war. Ich kenne viele Eltern, egal ob nun Alleinerziehend oder nicht, für die der Urlaub der reinste Stress ist, weil die Kinder rund um die Uhr beschäftigt werden wollen. Ich werde nie vergessen, wie ich mit einer Freundin und ihren Kindern ein paar Tage auf einen Bauernhof gefahren bin und sie dIMG_6491en ganzen Kofferraum voll mit Spielen hatte. Meine Tochter hat von Anfang an nur ein Hörbuch und ein Kuscheltier mitgenommen und hat sich trotzdem nie gelangweilt. So eine Radreise hat einfach den Vorteil, dass man den ganzen Tag beschäftigt ist. Das fängt mit Zelt abbauen und zusammenpacken an, dann geht es rauf aufs Rad und wenn man dann am Nachmittag auf dem nächsten Campingplatz ankommt, muss das Zelt wieder aufgebaut, etwas zum Kochen organisiert und schließlich das Gemüse geschnibbelt werden.
Nach dem Essen geht es dann gemeinsam zum Spülen und dann ist man meist auch schon so müde, dass man sich auf seinen kuscheligen Schlafsack freut. Außerdem haben die meisten Campingplätze einen tollen Spielplatz oder einen Pool. Und die Pausentage habe ich immer so gelegt, dass es an dem Ort entweder etwas zum Angucken gab oder eben einen gut ausgestatteten Campingplatz. Inzwischen ist aus dem Hörbuch Musik geworden und aus dem Kuscheltier unzählige Bücher oder eben E-Books aber auch im Teeniealter ist meiner Tochter noch nie langweilig geworden. Und nicht, dass ihr glaubt, mein armes Kind hätte nichts gehabt, um im Sand zu spielen. Sie durfte dafür unseren Kochtopf und das Besteck benutzen.

Das unsere Touren immer so stressfrei gelaufen sind liegt vielleicht auch daran, dass ich beispielsweise nie versucht habe, meine Tochter zu einer bestimmten Zeit ins Bett zu kriegen. Selbst bei unseren Urlauben auf Texel und Borkum ist sie immer mit mir ins Bett gegangen. Das hat mir natürlich viele Konflikte erspart. Ganz toll an dieser Art zu Reisen finde ich auch, dass man einfach da, wo es einem gefällt einen Tag bleiben kann.

Einen weiteren Vorteil, aber das betrifft Campingurlaub im Allgemeinen, sehe ich darin, dass man eigentlich nie allein ist. Klar manchmal nervt es, wenn man sich als Exot und von allen begafft fühlt ,aber auf der anderen Seite lernt man auch schnell Menschen kennen und findet oft ganz unkonventionell und schnell Hilfe. Ganz anders in einer Ferienwohnung, da macht man die Tür zu und dann ist mit Außenkontakt sense. Was das Radreisen im speziellen betrifft, habe ich es noch nie erlebt, dass mir andere Radreisende nicht geholfen haben. Klar manchmal muss man etwas dreist nachfragen aber nein hat noch niemand gesagt.

Außerdem begeistert es mich immer wieder, dass ich als Radfahrerin so mitten drin bin. Ich habe kein schützendes Blech um mich herum und ich fahre nicht mit zig km/h durch die Gegend. Als Radfahrer bekommt man einfach ganz viel mit und kommt auch in Gegenden, die ein Autofahrer nie sieht.