Dir fällt die Decke auf den Kopf und du hast die Schnauze voll von Corona? Oder du willst bei dem schönen Wetter einfach nur raus! Egal, ich nehme dich mit auf eine Wanderung ins Bergische Land, genau gesagt auf einen Rundwanderweg an der Wahnbachtalsperre.

 

Unsere Tour auf dem Rundwanderweg Wahnbachtalsperre

Wir parken am Straßenrand in der kleinen Ortschaft Heisterschoss, wo uns die ersten Frühlingsboten begrüßen und verlassen das kleine Dorf auf einem befestigten Weg. Nach einem kurzen Stück zwischen Wiesen kommen wir auf einen breiten Weg in den Wald.

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Die ersten Frühlingsboten sind da

Das Wetter ist herrlich und die ersten Sonnenstrahlen versüßen uns den nicht ganz so schön Weg, dem wir noch einige Zeit folgen müssen. Begleitet von reichlich Vogelgezwitscher haben wir aber dennoch unseren Spaß. An der nächsten Kreuzung halten wir uns rechts und auch als an der nächsten Kreuzung die Wahnbachtalsperre bereits ausgeschildert ist, bleiben wir auf dem Weg und ignorieren die Schilder.

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Beiter Waldweg

Bevor uns der Rundwanderweg Wahnbachtalsperre ans Wasser führt, wollen wir noch einen kleinen Schlenker laufen. Nur wenige Meter hinter dem Abzweig geht links ein kleiner und sehr verlockende Pfad Richtung Pinn ab und wir müssen uns entscheiden wie wir gehen wollen, denn hier beginnt sozusagen ein Rundweg im Rundwanderweg. Nach kurzem Überlegen entscheiden wir uns dafür, uns den schönen Weg noch etwas aufzuheben und bleiben auf dem zwar naturbelassenen aber breiten Weg.

Die Wahnbachtalsperre

Die Wahnbachtalsperre wurde in den Jahren 1955 bis 1957 gebaut und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel. Allerdings wurde sie nicht zur Naherholung angelegt, sondern zur Versorgung der Region mit Trinkwasser. Aufgrund des strengen Trinkwasserschutzes sind Freizeitaktivitäten auf dem See auch nicht gestattet. Streng genommen darf nicht einmal dein Hund in der wahnbachtalsperre baden, doch du wirst schnell sehen, dass sich hieran niemand hält. Aber lass dich besser nicht erwischen, denn das kann teuer werden. Für Technikfreunde besteht übrigens die Möglichkeit die rund 53 m hohe Staumauer von innen zu besichtigen. Aber nicht nur Wanderer haben die Wahnbachtalsperre für sich entdeckt: Bisher konnten in der Talsperre 18 Fischarten entdeckt werden und viele Vogelarten findest du nur wegen der Talsperre im Wahnbachtal.  Seit 1969 wurden im Bereich der Talsperre 143 beobachtet – vom seltenen Eisvogel über den Haubentaucher bis hin zum Schwarzstorch. Etwa ein Drittel der Vogelarten hat einen direkten Bezug zum Wasser und erscheint nur wegen der Talsperre. Aber nicht nur Wasservögel zieht es an den Stausee und die angrenzenden Wälder, sondern auch Greifvögel wie der Rote Milan oder der Fischadler und vielfältigste Singvögel wie die Feldlerche, die Gebirgsstelze oder der Zaunkönig Auch die vom Aussterben bedrohte Gelbbauchunke hat im Gebiet der ehemaligen Sandgrube Heuser, die unmittelbar an der Wahnbachtalsperre gelegen ist, einen neuen Lebensraum gefunden. Bei keiner anderen Froschlurchart wurde ein so starker Populationsrückgang registriert wie bei ihr. Nur im Raum Siegburg konnten stabile Populationsgrößen nachgewiesen werden.

Als wir an eine kleine Asphaltstraße kommen, halten uns links und folgen der Straße bis zur nächsten Abzweigung, wo wir nach rechts gehen. Kurz vor der kleinen Ortschaft Pin halten wir uns wieder links und kommen nun auf den kleinen Pfad, den wir auf dem Hinweg bereits gesehen haben. Wir überqueren auf einer kleinen Brücke den Füllenbach und gelangen auf dem wirklich tollen Pfad zurück zu dem großen Wanderweg.

 

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Kleine Brücke auf dem Trail

Nun Folgen wir ein Stückchen dem bereits bekannten Weg, bis es rechts runter zur Wahnbachtalsperre geht. Du siehst schon, dass der Abstecher über Pin nicht zwingend notwendig ist. Ob ich ihn dir empfehlen kann, ist schwer zu sagen. Der kleine Pfad ist wirklich schön, aber letztendlich natürlich auch nur ein kleiner Pfad von vielen. Allerdings wäre mir der Rundwanderweg Wahnbachtalsperre ohne den Schlenker etwas kurz gewesen.

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Trail an der Wahnbachtalsperre

Okay weiter geht es auf der Tour: Nachdem wir rechts Richtung Wahnbachtalsperre abgebogen sind, gehen wir noch ein kleines Stück auf einem breiten Waldweg und nehmen die nächste Möglichkeit, um erneut rechts abzubiegen. Was nun kommt ist pures Wandervergnügen. Auf einem kleinen Pfad geht es hoch und runter entlang der Wahnbachtalsperre und der ein oder andere umgestürzte Baum macht sogar Klettereinlagen notwendig. Nicht nur der Weg ist toll, ab und an können wir auch einen Blick auf die Talsperre erhaschen und stellenweise schimmert das Wasser sogar karibisch türkis.

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Türkises Wasser an der Wahnbachtalsperre

Für unser Empfinden ist der Spaß leider viel zu schnell schon wieder vorbei und der Weg wird wieder breiter. Aber es geht noch ein Stück weiter an der Wahnbachtalsperre beziehungsweise an einem Seitenarm entlang. Nach und nach wird der Seitenarm schmaler und geht in einen Bach über, den wir noch ein Stück begleiten bis einen kleinen Pfad den Berg hochführt. Nach dem doch recht steilen Anstieg kommen wir wieder auf einen breiten Weg. Hier halten wir uns links und folgen dem Weg zurück nach Heisterschoß.

Mein Fazit zum Rundwanderweg Wahnbachtalsperre

Absolutes Highlight des Rundwanderweges Wahnbachtalsperre und allein deshalb lohnenswert ist der Streckenabschnitt auf dem Pfad entlang der Talsperre. Begeistert hat mich hier nicht nur der urige Weg, sondern auch die tolle Färbung des Wassers, die natürlich auch davon abhängig ist, bei welchem Wetter du die Wanderung machst. Der Rest des Wanderweges ist zwar schön aber eher unspektakulär. Na ja, und dazu, ob du den Schlenker über Pin mitlaufen solltest oder nicht kann ich, wie gesagt, keine Empfehlung aussprechen. Dafür spricht allerdings, dass die Tour so eine ideale Länge für eine Wanderung am Nachmittag hat. Und bitte nicht vergessen, dass ich bei meinen Bewertungen immer äußerst kritisch bin und wie ich in letzter Zeit immer häufiger feststelle sie auch sehr von meiner Tagesverfassung abhängig sind. Hier lässt vermutlich so langsam aber sicher der Lockdown-Blues Grüßen.

 

Weitere Infos zum Rundwanderweg Wahnbachtalsperre

Über die A 3: Bei Ausfahrt 30a-Rösrath Richtung Rösrath fahren, rechts abbiegen auf Sülztalstraße, geradeaus weiter auf L84, geradeaus weiter auf L288, geradeaus weiter auf B507, im Kreisverkehr erste Ausfahrt (Hennefer Str.) nehmen, weiter auf Bergische Str.

Anreise mit dem Auto

Über die A 4:

Ausfahrt Richtung Overath/Loope/Much/B484, links abbiegen auf Kölner Str./B55 (Schilder nach B484/Much/Overath/Hammermühle/Diepenbroich), links abbiegen auf Mucher Str., im Kreisverkehr geradeaus nach L312 fahren, rechts abbiegen auf L318, weiter auf Overather Str./L318, rechts abbiegen auf B56, links abbiegen auf Talstraße, rechts abbiegen auf Wahnbachtalstraße, links abbiegen auf B507,im Kreisverkehr erste Ausfahrt (Hennefer Str.) nehmen, weiter auf Bergische Str.

Anreise ÖPNV

Bus 578                ab Bahnhof, Hennef (Sieg)

Bus 578                ab Neunkirchen Dahlerhof, Neunkirchen-Seelscheid

 

Parken

In Heisterschoss selbst gibt es keinen Wanderparkplatz, du musst dir also irgendwo im Ort ein Plätzchen für dein Auto suchen. Achte dabei aber bitte darauf, dass du dich nicht auf ein Privatgrundstück stellst.

 

Weg und Wegbeschaffenheit

Der Wanderweg ist 6,3 Kilometer lang und du musst 90 Höhenmeter überwinden. Obwohl ein kurzer Abschnitt auf Asphalt leider unumgänglich ist, läufst du die meiste Zeit auf naturbelassenen Wegen. Bei einem Großteil der Wegstrecke handelt es sich um Forstwege, die zwar gut zu laufen sind aber nicht viel Abwechslung bieten. Insbesondere auf dem Pfad entlang der Wahnbachtalsperre solltest du schon die Augen offenhalten und gucken, wo du hintrittst, besondere Trittsicherheit ist jedoch nicht erforderlich.

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Wandertipps und Literatur

Viele tolle Wandertipps für das Bergische Land, die Eifel oder auch in anderen Ecken von Deutschland findest du natürlich hier auf meinem Blog.

Speziell für Touren im Bergischen Land kann ich dir zusätzlich die folgenden Wanderführer empfehlen:

Natürlich kannst du dir deine Touren auch ganz individuell mit Komoot oder outdooractive zusammenstellen oder eine der hier vorgeschlagenen Routen in Angriff nehmen. Wenn du eher oldschool mit Karte unterwegs bist, dann empfehle ich dir die Wanderkarten Bergisches Land vom Amt für Liegenschaftskataster und Geoinformation/Rheinisch-Bergischer Kreis beziehungsweise der Naturarena. Je nach Gegend in der du wandern möchtest gibt es unterschiedliche Karten.

Achte auf die Natur
Der Wald steckt voller Überraschungen, beheimatet eine große Artenvielfalt und ermöglicht vielfältige Naturerlebnisse. Damit das so bleibt, müssen wir uns alle an gewisse Regeln halten. Wenn du in die Natur gehst, dann …

• nimm bitte deinen Müll wieder mit, und zwar allen, auch den organischen Müll.

• sei bitte leise und scheuche keine Tiere auf.

• halte dich an die Beschilderung und verlasse die Wanderwege nicht.

• knicke keine Äste ab und pflücke keine Gräser und Blumen.

• zelte nicht wild.

• parke bitte nur auf den ausgewiesenen Plätzen