Geschichtliches zur Hexenroute

Odenthal ist Ausgangspunkt für die Hexenroute und bildet das Tor zur Naturarena Bergisches Land. Vom Parkplatz des Schulzentrums starten verschiedene Themenrouten. Sozusagen als Einstieg für den Hexenstieg, den ich Ostern gehen will, habe ich mich für die Hexenroute entschieden. Anfang des 17. Jahrhunderts kam es in Odenthal zu einer ganzen Welle von Hexenprozessen, in deren Folge zahlreiche Frauen auf dem Scheiterhaufen in Bensberg verbrannt wurden. Im Jahre 1613 wurde die letzte vermeintliche Hexe Katharina Güschen hingerichtet. Ihre Prozessakte ist bis heute erhalten und ein erschütterndes Zeugnis der damaligen Praxis.

Fachwerkhaus Hexentour

Fachwerkhäuser in Odenthal

Die Hexenroute

Ich starte an besagtem Parkplatz und finde auch gleich meine Wegemarkierung, wie sollte es anders sein – natürlich eine Hexe auf einem Besen. Laut Beschreibung soll mich der Weg in das Ortszentrum von Odenthal und zu seinem Dorfbrunnen führen. Obwohl ich gewissenhaft der Beschilderung folge komme ich aus irgendwelchen gründen nicht an besagtem Brunnen vorbei, finde jedoch den Anstieg Richtung Glöbusch.

Wanderweg Hexentour

Waldweg

Schon nach wenigen Metern ist der Weg gesperrt. Ich lasse mich von dem Absperrgitter jedoch nicht abhalten und gehe weiter bergauf. Als ich schon die Dächer von Glöbusch sehe, geht es nicht mehr weiter. Hier sind riesen Bäume gefällt worden, die den Weg versperren. Da ich nicht umkehren möchte, bleibt mir nichts anderes übrig als die Baumriesen querfeldein zu umgehen.

In Glöbusch angekommen ist die Steigung nur noch minimal, und mit dem Auge fast nicht zu sehen. Ich laufe eine gefühlte Ewigkeit durch die Dörfer Glöbusch, Erberich und Becher. Am Ortsausgang von Glöbusch befindet sich auf der rechten Seite ein Spielplatz. Hier sollen sich die Hexen zum Hexensabbat getroffen haben. Der Weg durch die Siedlung zieht sich in die Länge und hat, außer ein paar skurrilen Eigenheimen nichts zu bieten. Von den für das Bergische Land so charakteristischen Häusern gibt es leider nur wenige.

Blecher

Kurz hinter Blecher passiere ich die Straße am Eichenplätzchen, ein weiterer Platz, an dem sich die Hexen zum Tanz versammelt haben sollen. Kurz hinter dem Reitstall mit Hofladen verlasse ich endlich den Asphalt und es geht hinab in das Eifgental.

Aussicht Hexentour

Hexentour

Unten angekommen folge ich dem Fluss und es wird sogar etwas abenteuerlich, denn die Eifgen hat Hochwasser und der noch vorhandene Weg geht über Steine und Wurzeln direkt am Wasser entlang. Bis zum Märchenwald macht der Weg richtig Spaß, doch dann ist er leider wieder asphaltiert.

Dom Altenberg

Ich passiere den Altenberger Dom und mache einen entscheidenden Fehler. Ich folge der Beschilderung und überquere die Bundesstraße. Die Folge ist, dass ich die letzten 2 1/2 Kilometer auf dem Radweg neben der Straße laufe, während auf der anderen Seite von Straße und Eifgen ein kleiner Wanderweg bis kurz vor Odenthal führt.

Mein Fazit zur Hexenroute

Mir persönlich geht die Tour zu viel durch besiedeltes Gebiet, der Streckenabschnitt ab Blecher bis zur Bundesstraße ist jedoch wirklich schön. Mal abgesehen von dem kurzen Stück direkt am Ufer sind die Wege alle gut begehbar und auch für den Kinderwagen geeignet. Die Steigung ist moderat und kann auch von ungeübten Wanderern gemeistert werden. Wem die Strecke von Glöbusch bis Becher zu lang und eintönig wird, kann hier auch einfach mit dem Bus bis Blecher fahren.

 

Weitere Informationen

  • Informationen zur Gemeinde Odenthal gibt es hier.
  • Wer sich mehr für die Hexenverfolgung in der Gegend interessiert, kann sich hier weiter informieren.
  • Der Wanderweg ist von Bergisch Gladbach aus gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Genauere Informationen und einen Fahrplan gibt es hier und Näheres zu dem ebenfalls verkehrenden Wanderbus hier.
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