Und wieder ist ein Tag vorbei

Normalerweise erschreckt es mich, wie schnell die Zeit vergeht. In der jetzigen Zeit, weiß ich nicht genau, was ich denken, was ich empfinden soll. Einerseits bin ich froh, wenn Jana und ich wieder einen Tag gut verbracht haben. Einen Tag, ohne angesichts der Situation wahnsinnig zu werden. Andererseits ist es verdammt noch mal meine Lebenszeit und die will ich nicht einfach nur so absitzen. Eigentlich habe ich nichts anderes gemacht als an einem ganz normalen Montag. Ich war einkaufen – gut, dauert jetzt etwas länger, da der Supermarkt, wo wir unsere Sachen abholen etwas entfernt ist, ich war spazieren und ich habe gearbeitet. Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht alles geschafft habe, was ich wollte. Ich habe das Gefühl den Tag einfach nur abgesessen zu haben.

 

Frühling ohne Frühlingsgefühle

Es ist Frühling und bei jedem Spaziergang genieße ich es aber irgendetwas fehlt auch. Ich kann mich an dem herrlich blauen Himmel nicht sattsehen und trotzdem will es nicht aufkommen das beschwingte Gefühl, das sonst immer mit dem Frühling einher geht.

Ich muss mich nicht unbedingt chic machen, aber als ich heute vom Balkon aus, eine Frau in ihren Frühlingsklamotten gesehen habe, dachte ich so bei mir: Ja, ich würde jetzt auch gerne die Sommersachen aus der hinteren Schrankecke holen. Stattdessen welche ich zwischen Jogging- und Trekkinghose. Klar könnte ich mich zum Einkaufen in Schale schmeißen, doch dazu fehlt mir dann doch der Elan.

 

Einmal Mutter, immer Mutter

Immer, wenn ich mich dabei erwische bin ich einerseits entsetzt und muss andererseits schmunzeln. Ich komme einfach nicht aus meiner Mutterhaut, dabei ist Jana mittlerweile 20. Seit wir hier in der Bude sitzen, erwische ich mich immer wieder dabei, wie ich versuche ihre Lieblingsessen zu kochen, weniger von dem leckeren Sirup zu trinken, damit mehr für sie bleibt und weniger von dem Aufschnitt zu nehmen, den sie besonders gerne mag. So wie früher habe ich ohne es so richtig zu merken wieder angefangen selbst zurückzustecken, damit es ihr gut geht.

Fairerweise muss ich jedoch dazu sagen, dass auch sie verzichtet. Weil ich Angst habe mich anzustecken, hat sie ohne meckern darauf verzichtet, weiterhin in den Reitstall zu fahren.

 

Ein gutes Team

Na ja und während ich das so schreibe, wird mir wieder klar, dass wir einfach ein super Team sind und was für ein Glück ich habe, dass ich hier nicht mit einer motzigen Tochter und einem cholerischen Ehemann sitze.