Noch bis zum 15. Dezember läuft auf ABS Lese Ecke eine Blogparade zum Thema: Wie liest du E-Books? Dies hat mich dazu veranlasst, mein gespaltenes Verhältnis zu E-Books und den dazugehörigen Readern in Worte zu fassen.

Um ehrlich zu sein, stehe ich mit E-Books oder besser gesagt den dafür notwendigen Readern eher auf Kriegsfuß und obwohl ich seit mehreren Jahren auch E-Books habe, ist noch immer keine wirkliche Freundschaft zwischen uns entstanden.

Angefangen mit dem lesen von E-Books habe ich aus rein praktischen Erwägungen. Wir fahren immer mit dem Fahrrad in den Urlaub und nicht nur, dass sich am Berg jedes Gramm bemerkbar macht, nein Bücher nehmen auch den ohnehin kaum vorhandenen Platz weg. Bei zwei Leseratten also ein echtes logistisches Problem.IMG_9696

Im Urlaub haben E-Books fast nur Vorteile. Weniger Gepäck, man kann jederzeit nachkaufen und muss nicht erst eine deutsch oder englischsprachige Buchhandlung suchen, Abends vor dem Zelt kann man auf die lästige Stirnlampe verzichten und für all jene, die wie ich langsam aber sicher kurzsichtig werden bietet der E-Bookreader ja auch die Möglichkeit die Buchstaben etwas größer zu stellen und schon erübrigt sich die Lesebrille, die eh immer gerade dort ist, wo man nicht sucht.

Doch das E-Books im Urlaub birgt auch echte Gefahren. Stell dir vor du hast dich mehrere hundert Kilometer und 1000sende Höhenmeter mit dem Rad durch die julischen Alpen gequält, kommst am Strand an, mietest dir ganz spießig und für viel Geld eine Liege und einen Sonnenschirm und freust dich auf ein gutes Buch. Du machst es dir auf der Liege bequem und die Vorfreude auf den Rest des Tages steigt ins unermessliche. Endlich ist es soweit, du holst deinen Reader aus der Tasche, lehnst dich zurück und dann …

Dann siehst du auf deinem Display nur komische Streifen und kurz darauf gar nichts mehr. Du kannst es einfach nicht glauben und versuchst alles Mögliche während die Stimmung ins bodenlose sinkt. Nach einer halben Stunde siehst du ein, dass hier nichts mehr zu machen und der Tag verdorben ist. So geschehen 2014 an der kroatischen Küste.

Nach diesem Erlebnis stand für mich fest, ein E-Book samt Reader kommt mir nicht mehr ins Haus. Kamen sie aber dann doch in Form des Nachlasses meines Vaters. Seither liegt er in der Schublade meines Schreibtisches und wird nur für den Urlaub herausgeholt oder wenn mir über das Wochenende mal der Lesestoff ausgeht. Eine große Freundschaft wird zwischen uns wohl nie entstehen.Redal

Ich liebe einfach Bücher und obwohl meine Regale und mein Nachttisch überquellen, ein E-Book kommt mir nur im allergrößten Notfall ins Haus. NachttischTritt der jedoch ein oder steht mal wieder eine Reise an unterscheidet sich das Kaufverhalten nicht von dem bei einem gedruckten Buch: Cover, Klappentext und ein kurzer Blick in die Rezensionen oder eine Empfehlung von Freunden. Eine preisliche Obergrenze gibt es bei mir eigentlich nicht. Entweder ich möchte das Buch auf meiner Reise lesen oder nicht, da spielt der Preis keine Rolle.

Was das Ausleihen betrifft geht es mir mit E-Books genauso wie mit gedruckten Büchern: Ich will es haben. Was eigentlich ja nicht wirklich rational zu erklären ist, denn es gibt nur sehr wenige Bücher, die ich ein zweites mal.

Auch beruflich ziehe ich das gedruckte Wort vor und drucke mir die meisten Texte mit denen ich Arbeite aus. Ich muss einfach etwas in der Hand haben.