Der gewaltsame Tod von Georg Floyd durch Polizeigewalt am 25. Mai 2020 hat nicht nur in den USA zu heftigen Protesten geführt. Auch in Deutschland haben zahlreiche Menschen gegen Rassismus demonstriert und die Rassismusdebatte hat erneut Fahrt aufgenommen.

Im Mittelpunkt dieser Rassismusdebatte steht nicht so sehr der Rassismus, den People of color tagtäglich erleben und der von Menschen ausgeht, die sich offen dazu bekennen. Im Zentrum steht vielmehr jener Rassismus, der von Menschen ausgeht, die gerade nicht rassistisch sein wollen und sich gegen Rassismus jeder Art aussprechen.

Es geht um Jahrhunderte alte Strukturen, Kolonialismus und weiße Privilegien. Die Debatte ist breit und komplex, es gibt unzählige verschiedene Ansätze und Meinungen und natürlich die dazugehörigen Kritiken. Sie in ihren Einzelheiten wiederzugeben kann und will die vorliegende Unterrichtseinheit nicht leisten.

Was sie jedoch will, ist, zum Nachdenken auch über eigene rassistische Verhaltens- und Denkmuster anregen und Mut machen, sich mit ihnen auseinanderzusetzen.

Aufbau des Unterrichtsmaterials Rassismus und Rassismusdebatte

Arbeitsblatt 1 dient als Einstimmung auf das Thema der folgenden Unterrichtsstunden. Hier haben die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, ihr Vorwissen einzubringen, und erste Gedanken und Fragen können strukturiert werden. In AB 2 beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit alltäglichem Rassismus und wie er von People of Color erlebt wird. Sie erhalten so einen anderen Blickwinkel auf das Problem von Rassismus in Deutschland und lernen unterschiedliche Facetten von Rassismus kennen. In AB 3 lernen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Definitionsversuche des Begriffs Rassismus kennen und bekommen so einen Einblick in die Vielschichtigkeit des Phänomens. In AB 4 beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Geschichte des Rassismus und stellen so einen Zusammenhang zwischen Rassismus und Kolonialismus her. Im Mittelpunkt des Arbeitsblattes 5 steht die Frage, ob der Begriff “Rasse” aus dem Text des Grundgesetzes gestrichen werden soll. Die Schülerinnen und Schüler recherchieren hierzu verschiedene Argumente und diskutieren die Frage kritisch. Ziel ist es einen kritischen Blick auf den Begriff „Rasse“ und seine Verwendung zu werfen. In  5 lernen die Schülerinnen und Schüler den Ansatz der Critical Whiteness kennen. Er eröffnet ihnen eine neue Sichtweise auf Rassismus und ermöglicht es ihnen, über ihre eigene Position nachzudenken. Ziel des Arbeitsblattes ist es, dass die Schülerinnen eine neue beziehungsweise weitere Perspektive kennenlernen und lernen ihre eigene Rolle und gegebenenfalls die eigenen ungewollten rassistischen Verhaltens- und Denkweisen zu hinterfragen.

Die Arbeitsblätter im Einzelnen

Arbeitsblatt 1: Gedanken über Rassismus

Arbeitsblatt 2: Brennpunkt Rassismus

Arbeitsblatt 3: Rassismus – Versuch einer Definition

AB 4: Kleine Geschichte des Rassismus

Arbeitsblatt 5: „Rasse“ – Die Krux mit der Wortwahl

Arbeitsblatt 6: Critical Whiteness – Dem eigenen Rassismus auf der Spur

Zu allen Arbeitsblättern gibt es kurze Hinweise und Lösungsvorschläge.

Die verschiedenen Texte und Perspektiven eignen sich hervorragend als Anregung zu weiteren Diskussionen und gegebenenfalls der ein oder anderen Vertiefung. Erhältlich ist das Material bei lehrermarktplatz. de gegen einen geringen Unkostenbeitrag.