Wenn weder Zeit noch Geld für einen Trip in die Alpen reichen, müssen schon einmal die deutschen Mittelgebirge für einen kurzen Skitrip herhalten. In unserem Fall ist das das Sauerland, genauer gesagt Winterberg. Was wir dort so erleben könnt ihr hier in den nächsten Tagen nachlesen.

In einem Winter wie diesem ist es natürlich nicht ganz leicht, einen Skiurlaub jenseits der 2000 Metergrenze zu planen und so haben wir dieses Projekt auch bereits von Silvester auf Karneval verschoben. Dann hieß es den Wetterbericht und die Pisteninformationen zu verfolgen und in den letzten Wochen gehörte der Blick auf beides schon zu meinem Alltag, denn ich wollte ja auch nicht buchen und nachher keinen Schnee haben.

Erst sah es ganz schlecht aus, denn es wurde immer wärmer und immer weniger der 25 Lifte waren in Betrieb. Als wir den Urlaub dann eigentlich schon abgeschrieben hatte kam die Wende. Kurz vor Karneval sollten die Temperaturen in Winterberg sinken und auch noch einmal Schnee fallen. Also hab ich eine Woche vor Abreise zugeschlagen und auch noch eine kleine und vor allem günstige Ferienwohnung ergattert. Die Freude war groß aber die Ernüchterung bei einem erneuten Blick auf die Wetterkarte auch, denn nun sollte es nicht schneien, sondern regnen. Da wir nun eh die Wohnung hätten zahlen müssen, haben wir beschlossen einfach mal loszufahren. Alternativ haben wir dann noch Wanderschuhe und Badeanzug eingepackt.

Gegen 10.00 Uhr verlassen wir gemeinsam mit anderen Karnevalsflüchtlingen Köln. Während ich mich an den LKWs auf der Autobahn vorbeizwänge versuche ich zu rekapitulieren: Bergski entlasten, Talski belasten und dann bei der Wende Stockeinsatz und irgendwie rum. O je aber angeblich verlernt man so etwas ja nicht. Währenddessen schüttet es wie aus Eimern und alles, was ich mir noch vorstellen kann, sind beschneite Pisten an deren Rändern bereits die Osterglocken blühen. Kurz meldet sich mein Gewissen: „Gab es nicht mal eine Zeit, in der du so etwas abgelehnt hast Anja?!“ Ja die gab es aber ich schiebe den Gedanken in die Ecke. In der Zwischenzeit habe ich die Autobahn bei Olpe verlassen aber von Schnee fehlt immer noch jede Spur, dafür REGEN; REGEN und nochmal REGEN. Ich richte mich in Gedanken schon auf einen Nachmittag im Schwimmbad ein, als uns das erste Auto mit Schnee auf dem Dach entgegen kommt. Bis Winterberg sind es inzwischen nur noch 10 Kilometer und das Thermometer fällt. Wir nehmen die letzte Abzweigung, schrauben uns die Kurven nach Winterberg hoch und können es kaum fassen, denn mit jeder Kurve wird der Schnee mehr. Gut wir stehen nicht gerade in einer sagenhaften Winterlandschaft aber immerhin. Glücklich beziehen wir die Ferienwohnung in der, typisch für uns, schon nach wenigen Minuten das übliche Chaos herrscht.IMG_20160205_164219070[1] Leider lohnt sich eine Halbtageskarte nicht mehr und so ruhen wir uns aus, leihen uns die Ausrüstung und warten nun darauf, dass es Zeit wird, um zum Flutlichtfahren aufzubrechen.IMG_20160205_164253130[1]