Wer sich von einer atemberaubenden Herbstfärbung verzaubern lassen möchte, muss nicht bis New England fahren. Ähnliches findet sich auch, unterbrochen von bizarren Felsformationen, im Elbsandsteingebirge.

Die Entstehung des Elbsandsteingebirges begann vor rund 180 Millionen Jahren mit dem Vorstoß des Kreidemeeres. Bis zum Rückzug dieses Meeres transportierten Flüsse sandige und tonhaltige Segmente in das Gebiet, die durch den hohen Druck zu einer kompakten Sandsteinplatte gepresst wurden. Diese zerbrach, als sich die Granitplatte der Lausitz anhob und auf die sandsteinplatte schob. Dabei entstand vor gut 70 Millionen Jahren ein System aus Spalten und Rissen. Im Tertiär hob sich die Scholle des Erzgebirges und stellte sich quer, so dass die Elbe samt ihrer Nebenflüsse ein starkes Gefälle bekamen und die Erosion zunahm. Während der Eiszeit wurden die neu entstandenen Täler und Schluchten zunächst mit Sand, Lehm und Geröll gefüllt und mit dem Rückzug des Eises wieder ausgespült, so dass weitere Schluchten und Täler entstanden. Dadurch, dass die Elbe immer wieder ihren Verlauf änderte entstanden beeindruckende Felsformationen, die sich bis heute verändern.

Nicht ganz so alt aber durchaus auch historisch ist der Malerweg. Es waren vor allem die Romantiker, die das Elbsandsteingebirge für sich entdeckt und zu einem Mekka der Kunstwelt gemacht haben. Vorreiter waren  Maler der Dresdner Kunstakademie wie Adrian Zingg und Anton Graff, ihnen folgte die Avantgarde der europäischen Romantik. Dabei nahmen die Künstler meist den selben Weg, um in die sächsische Schweiz zu gelangen, der schnell als Malerweg bezeichnet wurde. Als Mitte des 19. Jahrhunderts die Eisenbahn gebaut wurde, geriet der Weg jedoch in Vergessenheit.

Heute gehört der Malerweg zu den bekanntesten und, wie ich finde, schönsten Fernwanderwegen in Deutschland. Er startet in Liebethal und endet in Pirna, dazwischen liegen 8 Etappen und 112 Kilometer.

Was den Malerweg so besonders macht, sind neben der tollen Landschaft die vielen Stiege, Treppen und kleinen Pfade. Obwohl es ganz schön rauf und runter geht, man in jedem Fall festes Schuhwerk braucht und je nachdem auch Wanderstöcke zu empfehlen sind, ist man ständig abgelenkt und merkt kaum, dass man so viele Höhenmeter zurücklegt.

Was ich auf dem Malerweg erlebt habe und welche Etappen ich gegangen bin, erzähle ich euch in ein paar Tagen.