Nach dem Schuljahr ist vor dem Schuljahr.

Wenn du das Thema Flucht und Asyl gerne im nächsten Halbjahr behandeln möchtest, empfehle ich dir Maria Braigs Buch “Nennen wir sie Eugenie”und natürlich meine passenden Unterrichtsmaterialien dazu. Dort findest du interessante Anregungen, wie du das Thema im Unterricht umsetzen und deinen Politik- oder Sachkundeunterricht mit einer Lektüre völlig neu gestalten kannst.

Um dich auf den Geschmack zu bringen hier eine kurze Rezension des Romans:

Orientiert an einer wahren Geschichte entwirft Maria Braig die Handlung ihres Romans „Nennen wir sie Eugenie“. Eugenie ist eine junge Senegalesin, die kurz vor ihrem Studium steht. Sie kommt aus einem eher weltoffenen Elternhaus und hat zu ihren Eltern und zu ihren Brüdern ein gutes Verhältnis.

Als sie eines Tages zu ihren Eltern eingeladen wird, sind diese wie ausgewechselt und eine ihr fremde Familie sitzt mit am Tisch. Eugenies Vater ist bankrott um ihn vor schlimmeren zu bewahren und den Brüdern die Fortsetzung des Studiums zu ermöglichen, soll Eugenie einen bereits in die Jahre gekommenen Bankierssohn heiraten. Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand weiß ist, dass Eugenie lesbisch ist. Enttäuscht und fassungslos über die Pläne ihrer Eltern geht Eugenie in ihr Zimmer. Als ihr Handy in der Jackentasche im Flur klingelt merkt sie, dass sie eingeschlossen ist. Ihr Bruder geht an das Handy, zwar legt die Anruferin sofort wieder auf, doch der Bruder findet den SMS Chat mit der Geliebten.

Innerhalb kürzester Zeit bricht Eugenies Welt zusammen. Von ihren Eltern fühlt sie sich betrogen, ihre Brüder verprügeln sie wegen ihrer Homosexualität, ihre Freunde wenden sich von ihr ab, beschimpfen sie und zeigen sie bei der Polizei an. Um nicht im Gefängnis zu landen muss Eugenie fliehen und fliegt mit dem Pass ihrer Freundin nach Deutschland, um dort Asyl zu beantragen. Indem die Leserin Eugenies Alltag in Deutschland folgt, bekommt sie Einblicke in das Asylverfahren, die Unterbringung und den Alltag von Menschen, die auf die Entscheidung ihres Asylantrages warten. Sie lernt aber auch verschiedene Menschen und Initiativen kennen, die sich um diese Menschen kümmern und die Flüchtlinge unterstützen.

Maria Braig ist es auf eindrucksvolle Weise gelungen, den Flüchtlingen ein Gesicht zu geben. Gleichzeitig regt sie  fast unbemerkt dazu an über die gängige Asylpraxis nachzudenken.