Bei dem schönen Wetter heute hat mich nichts in der Wohnung gehalten. Da ich allerdings nicht den ganzen Tag Zeit hatte, habe ich mich für den Steinhauerpfad im Bergischen Land entschieden. Mit seinen 6,2 Kilometern und einer angegebenen Gehzeit von 1,1/2 bis 2 Stunden passt er genau in meinen heutigen Zeitplan.
Übersicht
Geschichtliches zum Steinhauerpfad und der Umgebung
Lindlar und seine Umgebung sind geprägt durch die Grauwacke, einem graubraunen bis graugrünen Sedimentgestein. Es wird bis heute hier abgebaut und in die ganze Welt exportiert. Steinplatten aus Grauwacke findet man nicht nur in einer Lounge am Frankfurter Flughafen, sondern auch in Dubai oder auf der Yacht des russischen Milliardärs Roman Abramowitsch.
Entstanden ist der Stein vor gut 390 Millionen Jahren, als das Bergische Land noch an einem tropischen Meer lag. Zahlreiche historische Gebäude in und um Lindlar sind mit dem Gestein erbaut, welches seit 300 Jahren hier abgebaut wird. In den 40er Jahren gab es rund um Lindlar 46 Steinbrüche mit ungefähr 1200 Beschäftigten. Heute bauen noch 150 Menschen in drei Steinbrüchen die Grauwacke ab.
Der Steinhauerpfad
Wir starten am Marktplatz von Lindlar und wandern zunächst an der Kirche vorbei durch den Ortskern. Es geht leicht aber stetig bergauf, und als wir den Ort verlassen, wechseln wir auf einen schmalen Wiesenpfad, der den Wald von der Wiese trennt.
Wir genießen die herrliche Aussicht, die man hier hat, und folgen dem, gut ausgeschilderten Weg. Immer wieder kommen wir an Infotafeln vorbei auf denen wir Interessantes über die Steinbrüche und das damalige Leben erfahren.
Nach etwa der Hälfte des Weges geht es rechts ab in einen alten und überwucherten Steinbruch, den wir auf einem schmalen Pfad durchqueren. Nicht nur der schmale Weg über Stock und Stein ist wirklich toll auch die vielen mit Moos bewachsenen Äste lassen eine ganz besondere Stimmung entstehen.
Anschließend passieren wir einen noch in Betrieb befindlichen Steinbruch und schlendern durch Wohngebiet zurück zum Parkplatz.
Mein Fazit zum Steinhauerpfad
Der Steinhauerpfad ist mit seinen 6,2 Kilometern eher ein Spaziergang als eine Wanderung. Doch auch für alle, die sich nicht für die Geschichte der hiesigen Steinbrüche interessieren ist der Weg durchaus empfehlenswert. Besonders gut gefallen hat mir, dass er abgesehen vom Anfang und vom Ende tatsächlich die ganze Zeit auf kleinen Pfaden verläuft und damit seinem Namen gerecht wird.
Ausführlich beschrieben wird der Steinhauerpfad übrigens auch in dem Outdoor Wanderführer Bergisches Land* aus dem Conrad Stein Verlag
Informationen zum Steinhauerweg
Anreise mit dem Auto:
A4 bis Ausfahrt Untereschbach, dort rechts nach Lindlar. Im Ort an der zweiten Ampel links und gleich rechts auf den Marktplatz. Von Köln Hbf mit dem Bus SB 40 bis Lindlar Busbahnhof.
Anreise mit ÖPNV:
Von Köln Hbf mit dem Bus SB 40 bis Lindlar Busbahnhof.
Start/Ziel:
Marktplatz Lindlar
Gehzeit:
1,5 Stunden
Länge:
6,2 km
Wegbeschaffenheit
Im Ort Asphalt, ansonsten schmale Pfade
Einkehrmöglichkeiten:
Mehr über die Gegend rund um Lindlar und weitere Wanderwege findest du auch bei Lindlar Touristik.
Dir hat der Beitrag gefallen oder du hast vielleicht fragen oder Anregungen, dann freue ich mich über deinen Kommentar.
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#15
Den wollte ich gestern schon kommentieren, aber dann hat mein Laptop gestreikt – also verknüpfe ich das heute gleich mal mit dem Gewinnspiel :D ;)
Ehrlich… da krieg ich ein schlechtes Gewissen. Ich war jetzt echt lange nicht mehr wirklich draußen, nicht mal ne kleine Wanderung. Seit ich meine Wanderstiefel in Jordanien endgültig zu Grabe getragen habe, weil ich mir “dann ja eh bald neue kaufe”, hatte ich keine mehr. Erst jetzt am WE hab ich mir wieder welche gekauft… es kann also wieder gewandert werden :D Tut meinem vom Sitzen steifen Kreuz sowieso ganz gut.
Hallo Ilona,
na dann steht dem Einlaufen doch nichts mehr im Wege.Ich weiß, sagt sich so leicht, ich muss auch oft meinen inneren Schweinehund überwinden. vor allem, wenn der Schreibtisch voll ist. Sonntag war mir allerdings sogar die bereits abgelaufene Deadline beim Verlag egal, ich wollte unbedingt raus und siehe da, ich war anschließend sogar noch produktiv.
Auf wenige Blasen in den neuen Schuhen
Anja