Was dich hier erwartet

Ehrlich gesagt,weiß ich das auch noch nicht so genau. Ich möchte einfach von meinen Tagen erzählen und am liebsten über die Kommentare einen Austausch anregen. Vielleicht wird es hier auch ein paar Tipps gegen den Lagerkoller geben aber wie sich die texte entwickeln hängt letztlich davon ab, wie sich die Situation für mich selbst entwickelt. Wenn du also Lust hast daran teilzunehmen oder auch selbst etwas beisteuern möchtest, dann bitte.

Vorgeschichte

Ehrlich gesagt, ist der Beginn der Corona Krise etwas an mir vorbei gegangen. Meine Mutter ist im Februar auf die Intensivstation eingeliefert worden und erst als es ihr besser ging und sie über den Berg war, ist die Situation so richtig in mein Bewusstsein getreten. Dann aber umso heftiger, denn meine Tochter und ich arbeiten beide im Kundenverkehr. Wohl war mir dabei nicht, aber ich habe mir nach jedem Kundenkontakt die Hände desinfiziert und na ja, Geld verdienen musste ich ja auch irgendwie.

So richtig unerträglich wurde es für mich am Dienstag, den 17.03.2020. Trotz der unüberhörbaren Aufrufe nur das nötigste zu erledigen, kamen zig Kunden mit völlig unwichtigen Dingen in den Laden. Um Abstand musste ich regelrecht kämpfen und meine Hinweise doch bitte zu Hause zu bleiben wurden mit blöden Sprüchen und Kommentaren quittiert.

Ich merkte, wie die Wut in mir stieg und mit jedem Kunden viel es mir schwerer freundlich zu sein. Dann endlich die Verfügung, dass der Laden schließen muss. Da mein Chef jedoch der Meinung war, dass wir nicht unter die zu schließenden Läden fallen, musste ich Donnerstag noch einmal hin.

Die meisten Geschäfte im Ort waren bereits geschlossen, dennoch war auf den Straßen genauso viel los wie immer. Die Kunden, die kamen haben mich richtig aggressiv gemacht, denn ich konnte einfach nicht verstehen, warum sie für ein paar Visitenkarten sich und andere in Gefahr bringen. Dann gegen Mittag endlich die Order vom Ordnungsamt: ich konnte schließen.

Obwohl damit längst nicht alle Probleme behoben sind, habe ich mich riesig gefreut, zumal auch meine Tochter die Nachricht erhielt, dass auch ihr Arbeitgeber geschlossen hat. Ich weiß zwar noch nicht, wie ich jetzt die Miete bezahlen soll aber ich bin einfach so froh, nicht mehr im Laden stehen zu müssen.

Mein erster Tag

Nachdem gestern erst einmal alle Anspannung von mir abgefallen war, bin ich um 22.00 Uhr über meinem Buch eingeschlafen. Für meinen ersten Tag hatte ich mir eigentlich vorgenommen auszuschlafen. Doch damit war nichts, ich war schon um 7.00 Uhr putz munter.

Ehrlich gesagt kenne ich das gar nicht, mal längere Zeit zu Hause zu sein, denn ich nutze meinen ganzen Urlaub für Reisen und das immer vom ersten bis zum letzten Tag. Vorerst wird es mir aber vermutlich nicht langweilig werden, da ich hier noch einige Aufträge aus meiner Selbstständigkeit liegen habe. Und so habe ich mich dann auch erst einmal an den Schreibtisch gesetzt.

Nachdem meine Tochter irgendwann aus dem Bett gekrochen ist, haben wir die letzten Tage ohne Ausgangssperre für eine ausgiebige Wanderung auf einsamen Wegen genutzt. Anschließend gekocht und noch gemeinsam einen Film gesehen.

Alles in allem eigentlich ein gelungener Tag, wäre da nicht Corona. Es spielt einfach immer eine Rolle und lässt sich nicht wegschieben. Ich merke schon, dass ich Angst habe und auch Sehnsucht. Sehnsucht nach meinem bisherigen Leben und nach der Möglichkeit zu planen. Aber auch Sehnsucht nach einer Nacht in meinem Zelt und einem Essen auf der Isomatte.

Wie ergeht es dir in diesen Tagen? Musst du noch arbeiten oder kannst du zu Hause bleiben? Was fehlt dir am meisten. Schreib in die Kommentare einfach, was dir auf dem Herzen liegt und was du gerne loswerden möchtest.