Die Sonne scheint und lockdownbedingt kann ich mal wieder nicht arbeiten gehen. Was liegt da näher, als die Wanderstiefel aus dem Schrank zu holen und eine Tour  zu machen? Mein heutiges Ziel ist der Bauernhofweg bei Lohmar im Bergischen Land. Er gehört zu den insgesamt 24 Bergischen Streifzügen und trägt die Nummer 18. Da Jana wieder Uni hat, mache ich mich seit Langem mal wieder auf zu einer Solotour.

Meine Tour auf dem Bauernhofweg

Anders als überall beschrieben starte ich nicht am Bahnhof Honrath, sondern an der evangelischen Kirche in unmittelbarer Nähe zur Burg Honrath, wo ich direkt gegenüber der Kirche einen Parkplatz finde. Als ich aus dem Auto steige, sehe ich schon die weiße 18 auf rotem Grund und laufe, ohne weiter nachzudenken, los. So kommt es dann auch, dass ich, entgegen der meisten Beschreibungen, den Bauernhofweg sozusagen von hinten aufzäume.

Löwenzahn auf dem Bauernhofweg

Saftig grüne Wiesen begleiten mich auf dem Bauernhofweg

An der Burg Honrath vorbei geht es auf einem Asphaltweg quer über den Golfplatz in Richtung Windlöck. Zunächst bin ich alles andere als begeistert, dass die Tour gleich auf Asphalt beginnt, doch die herrlich blühenden Bäume und der Duft nach frisch gemähten Gras lassen meinen Ärger schnell verfliegen und so stehe ich schneller als erwartet vor dem pompösen Schloss Auel. Obwohl der Weg wirklich gut ausgeschildert ist, bin ich natürlich gleich mal an der Abzweigung vorbeigelaufen und finde mich, umgeben von Golfern, auf dem Parkplatz wieder.

Bauernhofweg Weg über den Golfplatz

Richtig wäre es gewesen nach den Teichen rechts abzubiegen, was ich dann auch im zweiten Anlauf tue. Weiter geht es auf einem Fußweg über den Golfplatz. Bei Rosauel überquere ich die Straße und wandere noch ein Stück parallel zum Steffensbach, bis es links rein nach Wahlscheid geht. Leider schon wieder auf Asphalt laufe ich durch das Wohngebiet und halte mich kurz vor der Bundesstraße rechts, um entlang der Agger den Ort kurze Zeit später wieder zu verlassen. Ich überquere den Steffensbach und mache mich auf einem Waldweg an die erste Steigung, die es mit teilweise 14 Prozent durchaus in sich hat.

Pfad auf dem Bauernhofweg

Pfad auf dem Bauernhofweg

Oben angekommen komme ich in die kleine Ortschaft Spechtsberg. Ich bewundere die netten Eigenheime und biege im Ort rechts ab auf die Felder. Auf einem Wiesenweg mit toller Aussicht wandere ich bis zur nächsten Weggabelung, wo ich mich erst einmal für eine kurze Pause niederlasse und die Aussicht genieße. Leider ist der Wind hier oben noch recht kühl, sodass ich recht schnell wieder aufbreche und auf dem asphaltierten Weg nach rechts zur Bundesstraße laufe.

Wiesenweg auf dem Bauernhofweg

Wiesenweg auf dem Bauernhofweg

Ich folge der Straße einige Meter in Richtung Oberscheid und biege in der kleinen Ortschaft nach rechts ab. Hinter dem Ort geht der Weg in einen schönen Pfad über und ich genieße den losen Untergrund unter den Füßen. An der nächsten Kreuzung gehe ich rechts und kurz darauf biege ich links erneut auf einen befestigten Weg, der mich leicht abfallend nach Muchensiefen bringt. An der Straße gehe ich rechts und biege bei der ersten Gelegenheit links in den Kellershohner Weg, den ich an der zweiten Abzweigung nach links wieder verlasse.

Aussicht auf dem Bauernhofweg

Aussicht auf dem Bauernhofweg

Zunächst auf einem befestigten und später auf einem Waldweg gelange ich hinunter zur Gammersbacher Mühle. Der Bauernhofweg führt direkt über das Gelände der Mühle und ich muss einen Moment warten, bis der ortsansässige Pfau sich mitsamt seinen langen Federn bequemt den Weg freizumachen. Er setzt zwar kurz zu einem Rad an, tut mir den Gefallen dann aber doch nicht. Auf einer Nebenstraße verlasse ich die Mühle wieder. An der nächsten Gabelung halte ich mich rechts und komme endlich auch wieder auf einen naturbelassenen Weg. Nachdem ich den Gammersbach überquert habe, halte ich mich links und folge dem Bach bis ich zu mehreren Fischteichen komme.

Waldweg Bauernhofweg

Waldweg

Hinter den Teichen gehe ich links und folge dem befestigten Weg in Richtung Dachskuhl und weiter leicht den Berg hoch zur Rösrather Straße. An der Landstraße angekommen gehe ich rechts und bei der ersten Gelegenheit wieder links. Über Schnellhaus und Wickuhl gelange ich in Schlehecken wieder auf eine asphaltierte Straße, der ich nach links ein paar Meter folge und am Ende der kleinen Ortschaft nach rechts wieder verlasse. Auf einem leicht abfallenden Kiesweg geht es nun zurück zum Bahnhof Honrath.

Ich könnte mich echt in den A*** beißen, dass ich nicht am Bahnhof geparkt habe, denn nun steht mir noch ein ganzes Stück Straße bevor und zu allem Übel geht es auch noch den Berg hoch. Leicht angesäuert entdecke ich ein Glück einen kleinen Pfad, der mich dann zwar recht steil aber doch mehr oder weniger direkt den Berg hoch zu meinem Auto bringt.

 

Mein Fazit zum Bauernhofweg

Obwohl ich ja bekanntermaßen auf kleine Pfade und Wanderungen über Stock und Stein stehe, hat mich der Bauernhofweg nicht komplett enttäuscht. Das mag an der Jahreszeit mit den saftigen Wiesen und blühenden Bäumen liegen oder auch daran, dass ich seit langer Zeit mal wieder alleine unterwegs war. Kleine Pfade gibt es auf dem Bauernhofweg jedenfalls definitiv nicht, aber er führt durch eine abwechslungsreiche und schöne Landschaft und die ein oder andere Tierbegegnung trägt zusätzlich zu Abwechslung bei. Wie immer bei den Bergischen Streifzügen fand ich die vielen Informationen an den unterschiedlichen Stationen sehr interessant und obwohl ich mir eingebildet habe, ganz gut über das Bergische Land informiert zu sein, war mal wieder viel Neues oder zumindest unerwartetes dabei.

Eigentlich ein idealer Weg für Kinder, wobei 12 Kilometer je nach Alter schon lang werden können. Durchgängig Kinderwagen geeignet ist er übrigens auch nicht unbedingt. Was ich mir aber sehr gut vorstellen kann, ist eine Radtour mit Kindern auf dem Bauernhofweg.

sollten sich die zeiten mal wieder normalisieren empfehle ich dir übrigens einen Stopp an der Gammersbacher Mühle, um dort das leckere Brot zu probieren. wenn dir der Sinn mehr nach einem Stück Kuchen steht, dann leg unbedingt am Gut Schiefelbusch einen Boxenstop ein und besuch das Bauerncafe.

Unterwegs auf dem Bauernhofweg, Bergischer Streifzug #18 2

Weitere Informationen zum Bauernhofweg

Anfahrt

Mit dem Auto: von Köln

Über die A3 Richtung, Frankfurt bis Abfahrt Rösrath, an T-Kreuzung links. Am nächsten Abzweig scharf rechts nach Oberschönrath. Durch den Ort, über die Höhe und am Ende der Vorfahrtsstraße geradeaus, durch Honrath.

Mit dem ÖPNV: von Köln

Mit dem RB25 Richtung Overath/Marienheide bis Benrath. Wenn du mit der Regionalbahn anreist, dann startest du selbstredend am Bahnhof Benrath und nicht wie ich an der Burg Honrath. Zumindest in der Woche fährt die Regionalbahn stündlich vom Kölner Hauptbahnhof, sodass du hier nicht mit langen und lästigen Wartezeiten rechnen musst.

Parken

Wie beschrieben habe ich in Honrath an der Kirche geparkt. Offizieller Start des Bauernhofweges ist aber der Bahnhof Honrath. Da es sich aber um einen Rundweg handelt ist es egal, wo du parkst.

Weg und Wegbeschaffenheit

Wie bereits mehrfach erwähnt, verläuft der Bauernhofweg zu einem Großteil auf asphaltierten und befestigten Wegen. Er ist gute 12 Kilometer lang und du musst laut meinem GPS 342 Höhenmeter bewältigen. Es geht zwar immer wieder hoch und runter, doch eine besonders gute Kondition brauchst du für den Bauernhofweg nicht. Gleiches gilt für die Ausrüstung, der Weg ist mit normalen, bequemen Schuhen gut zu gehen. Nach längeren Regenfällen kann es an einigen Stellen allerdings matschig werden.

Als Wanderer:in alleine auf dem Bauernhofweg

Der Bauernhofweg ist übersichtlich und durch die Höfe und kleinen Ortschaften, die immer wieder passiert werden, auch nicht wirklich einsam. Solltest du noch etwas unsicher sein, was das alleine wandern betrifft, kann ich dir den Weg wirklich empfehlen. Ich zumindest habe mich zu keiner Zeit irgendwie unwohl gefühlt.

Wandertipps und Literatur

Viele tolle Wandertipps für das Bergische Land, die Eifel oder auch in anderen Ecken von Deutschland findest du natürlich hier auf meinem Blog.

Speziell für Touren im Bergischen Land kann ich dir zusätzlich die folgenden Wanderführer empfehlen:

Natürlich kannst du dir deine Touren auch ganz individuell mit Komoot oder outdooractive zusammenstellen oder eine der hier vorgeschlagenen Routen in Angriff nehmen. Wenn du eher oldschool mit Karte unterwegs bist, dann empfehle ich dir die Wanderkarten Bergisches Land vom Amt für Liegenschaftskataster und Geoinformation/Rheinisch-Bergischer Kreis beziehungsweise der Naturarena. Je nach Gegend in der du wandern möchtest gibt es unterschiedliche Karten.

Achte auf die Natur
Der Wald steckt voller Überraschungen, beheimatet eine große Artenvielfalt und ermöglicht vielfältige Naturerlebnisse. Damit das so bleibt, müssen wir uns alle an gewisse Regeln halten. Wenn du in die Natur gehst, dann …

• nimm bitte deinen Müll wieder mit, und zwar allen, auch den organischen Müll.

• sei bitte leise und scheuche keine Tiere auf.

• halte dich an die Beschilderung und verlasse die Wanderwege nicht.

• knicke keine Äste ab und pflücke keine Gräser und Blumen.

• zelte nicht wild.

• parke bitte nur auf den ausgewiesenen Plätzen