Das Wetter ist heute mehr als bescheiden, doch irgendwie will ich raus. Während ich endlich mal wieder meine Bude aufräume, stehe ich in ständigem Kontakt mit meinem inneren Schweinehund. Und oh Wunder, ich kann ihn überzeugen.
Die Wohnung ist inzwischen wieder gemütlich und ich mache mich auf den Weg Richtung Wahner Heide. Doch ich habe erst gut einen Kilometer hinter mir, als es wie aus Eimern schüttet und der Schweinehund sich natürlich wieder meldet. Ich gebe nach, zumindest vorerst, wende den Wagen und gehe einkaufen, was ich eigentlich nach der Tour machen wollte.
Als ich den Supermarkt verlasse fisselt es noch und wieder meldet sich der Schweinehund. Ich bin kurz davor aufzugeben, doch dann sage ich ihm, dass es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung gibt. Ich habe gewonnen und starte durch. Ganz soweit hergeholt war mein Argument auch gar nicht, denn ich stecke in einer neuen Regenjacke* und meinem Traum von Trekkinghose*. Außerdem habe ich seit gestern meine erste Gleitsichtbrille und die will ja auch eingelaufen werden.
Übersicht
Der Hühnerbruch Weg
Da ich an diesem verhangenen Tag nicht Stunden durch die Gegend laufen wollte, habe ich mich für die Hühnerbruch Tour in der Wahner Heide entschieden. Bereits auf dem Parkplatz wartete die erste Herausforderung auf mich, denn hier ist Land unter. Sofort wurde die Rallyefahrerin in mir wach und so bin ich mit Schmackes durch die Pfütze gefahren. Allerdings war sie doch tiefer als gedacht, ist aber alles gut gegangen.
Ich überquere die Straße und stolpere die ersten Schritte mit meiner neuen Brille in freier Wildbahn noch etwas unsicher vor mich hin. Eigentlich hatte ich erwartet bei diesem Wetter völlig allein zu sein, doch immer wieder tauchen Gestalten mit Regenhüten, langen Regenmänteln und Gummistiefeln auf – Hundebesitzer.
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass sie mich skeptisch betrachten. Liegt es an meinem etwas unsicherem Gang oder einfach nur daran, dass bei diesem Sauwetter niemand ohne Hund freiwillig vor die Tür geht? Ich folge einem Weg durch die Heide und nach und nach werden auch die Hundebesitzer weniger.
Als ich an der Altenrather Tongrube ankomme bin ich völlig alleine und es hat auch wieder angefangen zu regnen. Ich finde es nur selten unheimlich, wenn ich alleine unterwegs bin, doch hier ist es irgendwie gruselig toll. Ich stehe völlig alleine auf einer kleinen Anhöhe, es regnet und die Tore der Weiden machen ein unheimliches Geräusch, wenn der Wind durchpfeift. Dennoch freue ich mich über diesen Moment: Ich habe nicht nur meinen inneren Schweinehund überwunden, sondern kann mit dieser Situation umgehen, fühle mich trotz dem kleinen Schauer auf dem Rücken, den das Geräusch erzeugt wohl.
Weiter geht’s es Richtung Panzerstraße (so wird die Straße im Volksmund und unter Radfahrern genannt). Auf einem Trampelpfad geht es neben der Straße her und kurze Zeit später muss ich mich entscheiden: mache ich den Schlenker durch Altenrath oder kürze ich an dieser Stelle ab. Da der Regen wieder zugenommen hat kürze ich ab, laufe ein kleines Stück über die gesperrte Straße und komme am Ortsrand von Altenrath wieder auf den Wanderweg.
Hier geht es links runter in den Wald und zu zwei Teichen. Es folgt eine letzte Steigung, bevor es zunächst durch den Wald und kurz vor dem Parkplatz wieder durch offene Landschaft geht.
Fazit und eine Bitte
Mir hat die Tour trotz des miesen Wetters sehr gut gefallen. Sie gibt nicht nur einen schönen Einblick in das Naturreservat Wahnere Heide, sondern ist auch abwechslungsreich. Mir hat es auch bei dem Schmuddelwetter gefallen. Schöner ist es sicher im Frühjahr und Sommer oder zur Heideblüte.
Wenn ihr zum Wanderparkplatz fahrt, dann tut ihr dies über die Alte Kölner Straße. Im Volksmund heißt sie Alte Panzerstraße und ist ein beliebtes Ziel für Rennradfahrer. Sie hat nur wenige Kurven und lädt auch Autofahrer zum Heizen ein. Denkt bitte immer daran, dass ihr in der nächsten Kurve auf eine Kolonne Rennradfahrer treffen könnt und Fahrräder auch auf gerader Strecke nur mit einem Mindestabstand von 1,5 Metern überholt werden dürfen. Es hat schon viele Tote auf dieser Strecke gegeben, lasst es bitte nicht noch mehr werden und nehmt Rücksicht. Danke
Infos zur Hühnerbruch Tour
Anreise und Parken: Parkplatz am Rübkamp auf der Alten Kölner Straße kurz hinter dem Flughafen
Länge: 7,6 Kilometer
Wegbeschaffenheit: Überwiegend breite Wald- und Heidewege, teilweise sandig
Kennst du die Wahner Heide? Was sind deine liebsten Touren durch das Heidegebiet? ich freue mich über deinen Kommentar.
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