Werbung/unbezahlt. Für unsere Wanderung durch die Gorges du Tarn haben wir uns den Abschnitt zwischen Quezac und Saint Enimie auf dem Sentier de la Vallée du Tarn ausgesucht. Um am Ende der Tour nicht noch die Rückfahrt organisieren zu müssen, parken wir in dem 550 Seelendorf Saint Enimie.
Übersicht
Ausgangspunkt der Tour durch die Gorges du Tarn
Trotz seiner beschaulichen Größe kann man Saint Enimie als die Hauptstadt des Gorges du Tarn bezeichnen, denn hier starten bzw. enden die meisten Kanutouren und so reihen sich an der Hauptstraße die Souvenirläden aneinander. Das Dorf selbst zieht sich den steilen Hang hinauf und wer ein paar Schritte geht, kann die Schönheit des für diese Gegend typischen Dorfes genießen.
Im ersten oder letzten Souvenirladen, je nachdem von wo man kommt, kann man sich eine Taxifahrt nach Quezac organisieren, was wir bereits am Vorabend getan hatten und so konnten wir ohne viel Tamtam zu unserer Tour starten.
Die Wanderung durch die Gorges du Tarn
Nach einer aufregenden Taxifahrt schlagen wir, mit zittrigen Knien, den erstbesten Weg Richtung Wasser ein. Der Weg führt zunächst durch Blumenwiesen und Büsche am Tarn entlang.
Obwohl der Weg sehr schön ist, ist es der Falsche, was wir nach gut einem Kilometer merken. Richtig wäre es gewesen zunächst durch den Ort zu laufen. Das macht aber nichts, denn genau dort, wo es am Flussufer nicht mehr weitergeht, führt ein Feldweg hoch ins Dorf, wo wir auf den richtigen Weg treffen.
Wir folgen dem ausgeschilderten Fahrweg, der immer enger wird und schließlich in einem wunderschönen Trampelpfad durch den Wald übergeht. Durch die Bäume hindurch haben wir immer wieder tolle Ausblicke auf den Tarn. Außerdem begeistern, jetzt Mitte Mai ,die vielen tollen Blumen am Wegrand und die Natur hält noch andere Überraschung für uns bereit.
Neben einem Reh, dass uns hinter einer Biegung misstrauisch betrachtet, treffen wir auf eine Kolonie von Raupen, die wir zunächst für eine Schlange halten (kommt davon, wenn man ohne Brille wandert), erst bei der nachträglichen Recherche erfahre ich, dass es sich hierbei um Prozessionsspinner handelt, die heftige allergische Reaktionen auslösen können.
Tja wieder was dazu gelernt. Umso enttäuschter sind wir als dieser tolle Pfad in einen Asphaltweg mündet, dem wir, laut der Schilder, gute 6 Kilometer folgen müssen.
Während wir bisher in einem vermeintlich guten Tempo unterwegs waren, raubt uns der Asphalt trotz der tollen Landschaft unsere Kräfte. Ganz davon abgesehen, dass wir allein von der Gehzeit und unserem Tempo felsenfest davon überzeugt waren schon viel weiter zu sein. Schlaff und etwas genervt von dem vielen Asphalt erreichen wir Castellbouc.
Fasziniert von diesem kleinen Dorf, was sich da an die Felsen quetscht und der Tatsache, dass der Weg wieder in einem Trampelpfad übergeht, geht es voller Elan weiter.
Plötzlich ein riesen Geschrei hinter mir. Meine Tochter hüpft wild herum und ihre Worte sprudeln unverständlich aus ihrem Mund. Zwischen „oh mein Gott“ „oh weia oh weia“ und Ähnlichem höre ich so etwas wie „Schlange“ heraus. Als sie mit dem Hüpfen aufhört, stellt sich heraus, dass ich wohl eine Schlange aufgescheucht habe, die dann bei ihrem Versuch zu fliehen direkt auf Jana zu gekrochen ist. Wie groß und schnell sie tatsächlich war, lässt sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr rekonstruieren, denn sie ist weg. Ich kommentiere den Vorfall mit den Worten: „Tja das kommt davon, wenn man die Mutter wegen der Spinnweben vor schickt.“ Froh dieses Abenteuer überlebt zu haben, wandern wir noch einige Zeit auf dem Trampelpfad weiter, bis wir leider wieder auf einen breiteren Forstweg kommen. Wir passieren mehrere Zeltlager mit französischen Schulklassen und kommen schließlich wieder auf einen kleinen Pfad der mal mehr, mal weniger nah am Tarn verläuft.
Obwohl der Weg genau unseren Geschmack entspricht, sind wir mittlerweile ziemlich k.o. und hoffen, dass nach der nächsten Flussbiegung endlich Saint Enimie auftaucht. Aber wie das nun einmal so ist: die Hoffnung stirbt zuletzt und wir passieren noch etliche Flussbiegung bis der Ort endlich auftaucht.
Unser Fazit zur Wanderung durch die Gorges du Tarn
Am Auto angekommen können wir uns den Verlauf der Wanderung nicht wirklich erklären. Sie ist mit ca. 17 Kilometern angegeben und wir hatten, zu mindestens auf den kleinen Pfaden, immer das Gefühl, ein gutes Tempo zu laufen. Dennoch haben wir ewig gebraucht. Aber egal, die Tour lohnt sich in jedem Fall, man sollte sich allerdings bewusst sein, dass es neben den traumhaften kleinen Pfaden auch kräftezehrende Asphaltstrecken gibt.
Weitere Infos
- Der Parkplatz in Saint Enimie ist kostenlos und nicht zu verfehlen. Zumindest in der Nebensaison muss man sich hier auch keine Sorgen machen, ob man noch einen Platz bekommt.
- Für die Taxifahrt haben wir 30,00 Euro bezahlt und sie sollte in jedem Fall am Vorabend organisiert werden.
- Der Weg ist problemlos ohne Karte zu laufen.
- In Saint Enimie gibt es zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten. Wir waren auf einem netten Campingplatz ein paar Kilometer hinter dem Ort.
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