Wie du ja sicher selbst weißt und in meinem letzten Artikel auch noch einmal nachlesen kannst, ist es ärgerlich, wenn man mit Rad und Bahn unterwegs ist und seinen Anschlusszug verpasst. Äußerst hilfreich kann es daher sein, wenn man in etwa weiß, was einen am Bahnhof erwartet. Aus diesem Grund habe ich vor einigen Wochen zu einem Round up: was erwartet mein Fahrrad und mich am Bahnhof aufgerufen. Mitgemacht haben Rolf Urban, Dagmar Arndt, Helga Hoffmann, Sven Wagner und Gustav Sommer und es ist eine beachtliche Liste mit Informationen zu den unterschiedlichsten Bahnhöfen zusammengekommen. Ich habe die Informationen etwas geordnet, ansonsten aber im Original gelassen und stelle sie am Ende zum downloaden zur Verfügung.
A
Augsburg: noch sehr radfahrerunfreundlich. Umbau erfolgt in den nächsten Jahren. Keine Aufzüge.
Ahrensburg – Keine Aufzüge, keine Rolltreppen, aber ausreichende Abstellmöglichkeiten
B
Bielefeld Fahrstuhl etwas versteckt
Bonn es gibt Aufzüge, doch passen nur Räder mit “normalen” Rahmengrößen hinein.Es gibt ein Reisezentrum, einen Buchladen, Mc Cafe..
Backnang: Gleis Richtung Marbach ohne Treppen erreichbar. Alle anderen Gleise nur über Treppe.
Bad Endorf – Beide Gleise gut erreichbar – Richtung Salzburg über die Brücke in Richtung Salzburg.
Bernau am Chiemsee – Beide Gleise gut erreichbar – Richtung München über eine recht flache Rampe.
Burg/Dithmarschen – keine Aufzüge vorhanden, alles ebenerdig, niedriges Bahnsteigniveau, keine ausgewiesenen Abstellmöglichkeiten
Bargteheide – Keine Aufzüge, begrenzte Abstellmöglichkeiten
Bad Oldesloe – Keine Aufzüge, keine Info über Abstellmöglichkeiten
Bad Schwartau – keine Aufzüge, aber alles ebenerdig, die Bahnsteigkante liegt teilweise niedriger, begrenzte Abstellmöglichkeiten
Bad Segeberg – keine Aufzüge notwendig, alles ebenerdig, keine Abstellmöglichkeiten
Büchen – Keine Aufzüge vorhanden, je nach Fahrtrichtung ist die Unterquerung der Gleise notwendig, begrenzte Abstellmöglichkeiten
D
Darmstadt: Gleiswechsel bedeutet immer, dass man entweder die Treppe oder die Aufzüge benutzen muss. Die Aufzüge, die eigentlich schon längst hätten ausgetauscht werden sollen (Aussage Bahnhofsmanagement), fallen besonders häufig aus. Aufzüge rel klein. Es gibt nur eine Treppe, auf der es sich gerne staut, d.h.: Obwohl der Bahnhof nicht groß ist, benötigt man unverhältnismäßig viel Umsteigezeit. Sehr schön: Fahrradparkhaus und Radsercivestation gleich nebenan.
Dinslaken seit Jahren kein funktionierender Fahrstuhl, Treppe, 2016 soll der Fahrstuhl fertig werden, Baustelle
Duisburg Fahrstühle
Dorsten befahrbare Rampe bis zu den Gleisen
F
Feldwies/Übersee – Das Gleis Richtung Salzburg ist gut erreichbar, Richtung München nur über Treppe.
Frankfurt: Kopfbahnhof, d.h., Gleiswechsel ohne Aufzug oder Treppennutzung möglich. Man benötigt nur etwas Zeit. Muss man zur S-Bahn (unterirdische Halts), ist dies mit einem geräumigen Aufzug (ca. Gleis 15/16) sehr schnell möglich.
G
Bedarfshalt Gartenholz – Alles ebenerdig, keine Abstellmöglichkeiten
H
Heidelberg: Aufzüge funktionieren in der Regel. Mein Eindruck ist, dass die Züge i.d.R. auf dem Gleis einfahren, für das sie angekündigt sind, und man nicht in letzter Minute an ein anderes Gleis sputen muss.
Hannover: Aufzüge geräumig und mit wenig Ausfällen (mein Eindruck), aber es kommt aufgrund der begrenzten Anzahl an Gleisen immer wieder zu kurzfristigen Gleiswechseln. Dann muss man sich sputen. Zahlreiche Einkaufs- bzw Einkehrmöglichkeiten am Bahnhof.
Hamburg Hbf – Aufzüge an jedem Gleis, maximal zwei Räder pro Aufzug, wenige Abstellmöglichkeiten, die zudem meist völlig überbelegt sind Hamburg Hasselbrook – Keine Aufzüge für Regionalbahn/Fernbahn, keine Rolltreppen, keine Abstellmöglichkeiten
Hamburg Wandsbek – Ein Aufzug für maximal zwei Räder am Bahnsteig vorhanden, Abstellmöglichkeiten in kleiner Zahl vorhanden
Hamburg Tonndorf (ehm. Wandsbek Ost) – Ein Aufzug für maximal zwei Räder vorhanden, radfahrerfreundliche Rampen, an der B75 ausreichende
Abstellmöglichkeiten
Hamburg Rahlstedt – Aufzug für maximal zwei Räder ist vorhanden, aber nur wenige Abstellmöglichkeiten für Räder, meist belegt. Bonus: Fachgeschäft für Räder in der angrenzenden Fußgängerzone
Haffkrug – keine Aufzüge, alles ebenerdig, die Bahnsteigkante liegt komplett tiefer, ausreichend Abstellmöglichkeiten vorhandem
Hamburg-Harburg – Aufzüge vorhanden, teilweise auch Rolltreppen, normales Bahnsteigniveau, so gut wie keine Abstellmöglichkeiten für Räder
Heide/Holst. – Aufzüge für maximal zwei Räder vorhanden, Westseite ausreichend Abstellmöglichkeiten
Hannover HBF hat an allen Bahnsteigen und in alle Ebenen Fahrstühle. Die “kleineren” Nebenbahnhöfe rund um Hannover auch. Ausserdem in der Nähe der Hauptzugänge Nord und Süd Fahrradparkhäuser, mit Werkstatt und Waschanlage geführt durch STEP
K
Kiel: Rund um den Bahnhof gibt es 3 Eingänge/Ausgänge. Sind alle Barrierefrei mit Schrägen ausgestattet.
Koblenz Fahrstühle
Karlsruhe lange Rampen, man/frau muss schieben
Konstanz gefährlicher Übergang
Bedarfshalt Kupfermühle – Alles ebenerdig, keine Abstellmöglichkeiten
Köln: Fahrstühle zu jedem Gleis
L
Leipzig: Als Radfahrerin liebe ich Kopfbahnhöfe. Allerdings ist es ein wenig tricky, den Ausgang zu finden und zu wissen, wo und wie man in dem Riesengebäude am besten rausfindet, ohne dass man eine Treppe benutzen muss.
Lüneburg – Aufzüge für maximal zwei Räder vorhanden für Bahnsteige 1-3, großzügiges Angebot von Abstellmöglichkeiten auf der Seite des Bahnhofsgebäudes
Lübeck Hbf – Aufzüge vorhanden für bis zu fünf Räder, keine Info über den Zustand der Abstellplätze nach der Sanierung
M
Münster immer noch Baustellenchaos hoch drei, wird irgendwann besser
Marbach: Beide Gleise ohne Treppe erreichbar – Gleis in Richtung Stuttgart nur mit relativ steiler Autounterführung erreichbar
Maubach: Beide Gleise ohne Treppe erreichbar – Gleis in Richtung Backnang finden i.d.R. nur Ortskundige.
München – Kopfbahnhof – alle Ferngleise gut erreichbar. – S-Bahn nur mit Aufzug. Man läuft aber ggfs recht lange vom Ende des Zugs nach vorne an den Gleiskopf und von dort wieder ans Ende des gewünschten Gleises. Ein Teil der Züge Richtung Allgäu fährt sowieso auf Gleisen etwas abseits ab. Ich rechne für München mit mind 10 Minuten Umsteigezeit.Vorsicht bei der Benutzung der Alex-Züge (Prag-München-Allgäu): Das sind uralte, neu angestrichene D-Züge (oder so was in der Art). Der Einstieg ist superhoch. Mit dem Rad kommt man kaum rein bzw. raus.
Marburg: Nach dem Umbau fahrradfreundlich. Aufzüge funktionieren, so mein Eindruck, so gut wie immer.
Mainz: Wenig Gleise, d.h. immer wieder mal Gleiswechsel in letzter Minute. Das wird dann gerne mal sehr knapp. Züge halten nur kurz in Mainz. Gerne etwas Hektik beim Aus- und Einsteigen. Einkaufstipp: Gummibärenladen im Bahnhof.
N
Nellmersbach: Beide Gleise ohne Treppe erreichbar – Zugang über die Querstraße in Richtung Stuttgart.
Neustadt/Holst. – keine Aufzüge, alles ebenerdig, die Bahnsteigkante liegt vollständig niedriger
Niebüll – Aufzüge für maximal zwei Räder vorhanden, stark begrenzte Abstellmöglichkeiten
O
Osnabrück Fahrstuhl
Oelde Es gibt keine Läden, keine Rampe, kein Aufzug
Offenbach: Keine Aufzüge, keine Rampen. Bahnhof in erbärmlichem Zustand.
P
Prien am Chiemsee – Gleis Richtung Salzburg direkt erreichbar. Gleis Richtung München mit Aufzug – wenn er funktioniert ;-)
Perl alles ebenerdig
R
Rheinbach Beide Bahnsteige gut über Rampen erreichbar, es gibt eine Bäckerei
Reinfeld – Keine Aufzüge, keine Info über Abstellmöglichkeiten
Radolfzell, keine Möglichkeit über die Gleise zu kommen, man muss über die Treppen
S
Stuttgart – vor Stuttgart 21 – Kopfbahnhof! Auch auf den seitlichen Zufahrten schieben! S-Bahn mit Aufzug!
Sierksdorf – keine Aufzüge, niedrige Bahnsteigkante, eine recht lange Treppe, keine offiziellen Abstellmöglichkeiten vorhanden
Schleswig – keine Aufzüge vorhanden, Rampe von der Südseite erleichtert den Zugang, nur wenige Abstellmöglichkeiten am Vorplatz
T
Trier Fahrstühle, komplizierte, gewöhnungsbedürftige Gleisbezeichnungen, Radwerkstatt im Bahnhof, nettes, offenes Café, in dem man das Rad im Eingangsbereich stehen lassen kann, so dass man es im Blick hat.
Timmendorfer Strand – keine Aufzüge, aber alles ebenerdig, die Bahnsteigkante ist nur im Bereich des Bahnhofsgebäudes höher, begrenzte Abstellmöglichkeiten
Treuchtlingen Bahnknotenpunkt : Aufzüge vorhanden,5min Umstiegszeiten ,viele Radler! Aufzüge schaffen Pensum nicht ! Anschlusszüge fahren trotzdem ab !
U
Ulm kleine überwindbare Treppen und Absätze, die Rampen muss man/frau lange suchen
Uelzen – Aufzüge für maximal zwei Räder an allen Bahnsteigen vorhanden, begrenzte Abstellmöglichkeiten
V
Voerde (Niederrhein) befahrbare Rampe bis zu den Gleisen
W
Wesel Baustelle, im Bahnhof Fahrstühle, Anfahrt über Rampe auf der Rückseite
Warendorf problemlos
Winnenden: Richtung Stuttgart ist mit Aufzug erreichbar – Richtung Winnenden entweder Aufzug oder direkt erreichbar.
Würzburg: Gleiswechsel stressig. Treppen viel zu eng.
Wabern: Wabern in der nordhessischen Provinz ist Intercityhalt. Dennoch ist der Bahnhof ziemlich “tot”, d.h.: keine Aufzüge, keine Rampen, sondern Treppenschleppen. Keine Einkaufsmöglichkeit am Bahnhof (kleiner Supermarkt in Wabern, mit dem Rad ca. 5 Min). Personal unterschiedlich kompetent, wenn man sich nach den günstigsten Möglichkeiten, das Rad mitzunehmen, erkundigt.
Wedel/Holst. – Keine Aufzüge notwendig, alles ebenerdig, großes Fahrradparkhaus direkt neben dem Bahnhof
Westerland – Keine Aufzüge, alles ebenerdig, stark begrenzte Abstellmöglichkeiten. Bonus: Fahrradmitnahme für bis zu 4 Räder ohne Gepäck auch im Bus auf der Insel möglich
Frankreich
Thionville (F) problemlos im Bahnhof, komplizierte Anfahrt
Paris Gare Est (Ostbahnhof) (F) alles ebenerdig
Paris Austerlitz (F) Baustellenchaos hoch drei, alles ebenerdig
Orléans (F) Anfahrt zum Bahnhof unübersichtlich, im Bahnhof alles klar, alles ebenerdig
Italien
Florenz: Kopfbahnhof
La Spezia: Kleiner Aufzug, Rad passt hochkant rein.
Vernazza: Aufzug aber recht eng
Manarola. Treppe
Mestre nur Treppen
Venedig Kopfbahnhof, super leckere Pizza
Mailand Kopfbahnhof
Rom Termin Kopfbahnhof
Hola !
Bahnhof Girona – Spanien
– Aufzug
– Shop
– Bistro
– Abstellmöglichkeit
– Busbahnhof anschliessend
– TAXI stand
– Stadt centrum
Bahnhof – Barcelona / Sants ( Hauptmabhnhof )
– Aufzug
– Rolltreppe
– Shop
– Bistro
– Taxistand
– Busstation
– Nah und Fernverkehr, sowie Stadtbahn,
Hallo Hollnagel,
ich wollte die Infos zwar eigentlich per Mail, weil sich das dann viel leichter ordnen lässt aber trotzdem Danke.
Huhu!
Ich hab’ da noch einen, für alle Bahnhöfe:
Ein IC ist ca: 350 Meter bis 500 Meter lang. Er hat nur einen Fahrradwagen mit. Dieser ist am Anfang oder Ende des Zuges. Wenn man sich an den Wagenstandsanzeiger hält und dann die Durchsage “Die Wagen der ersten Klasse sind entgegen des Wagenstandsanzeiger heute im Abschnitt A”, kann man davon ausgehen, dass man am falschen Ende des Zuges steht. Natürlich wollen 3 Reisende in die erste Klasse, aber 15 mit Rad in das Fahrradabteil. Da kann die Zeit knapp werden.
Winke
Otti
Hallo Otti,
ich stelle mich eigentlich immer eher Mittig auf den Bahnsteig, da bin ich auf der sicheren Seite, denn wenn der Tug einfährt sehe ich direkt ob das Fahrradabteil hinten oder vorne ist. Leider funktioniert das beim ICN nicht, denn da ist das Fahrradabteil immer irgendwo, wenn es denn überhaupt da ist.
Herzlichen Dank für die tolle und hilfreiche Liste. Darin steckt viel Arbeit.
Hallo Alex,
Ich hoffe ich kann sie noch etwas vervollständigen.
Liebe Anja,
Da hast du dir unglaublich viel Mühe gemacht. Vielen Dank dafür. Bei meiner nächsten Reise mit Rad werde ich auf jeden Fall darauf zurück greifen.
Liebe Grüße
Daniela
Hallo Daniela,
Danke, aber die Arbeit ist noch nicht vorbei, denn ich hatte den Artikel gerade veröffentlicht, da kam noch mal eine ganze Liste per Mail. Da es auch schon die ersten Beschwerden wegen der Richtigkeit der Angaben gab werde ich das Ganze noch etwas ruhen lassen und dann eine überarbeitete Liste machen. Aber letztendlich wird es natürlich immer welche geben, deren spezieller Bahnhof fehlt.
Liebe Grüße
Anja
PS.: Mehr dann irgendwann per PN, gute Nacht
Liebe Anja,
spricht doch nichts dagegen, dass so eine Liste langsam wächst. Die Gegebenheiten ändern sich ja auch regelmäßig.
Ich melde mich, wenn in Darmstadt die Aufzüge renoviert wurden. Es scheint Bewegung in die Sache zu kommen .
Liebe Grüße
Daniela
Hallo Daniele,
nachdem jetzt so viel Resonanz kam habe ich mir folgendes überlegt:
Ich rufe noch einmal zum mitmachen auf, dann können auch Änderungswünsche übernommen werden. Allesdings nur noch per Mail, denn die ganzen Angaben aus den FB Kommentaren rauszukopieren war echt ne ** Arbeit.
Also, wenn dir noch ein paar Bahnhöfe einfallen, bitte schön.
Danke übrigens auch für das teilen.
Bis dann
Anja