Du hast dich für eine Etappenwanderung auf dem GR 221 entschieden und bist nun auf der Suche nach Tipps? Hier findest du Tipps und wichtige Informationen über Reiseführer zum GR 221, Hinweise zur Orientierung unterwegs und Kartenmaterial, Übernachtungsmöglichkeiten, die beste Reisezeit und alles, was du sonst noch für eine Wanderung auf dem GR 221 wissen musst.
Übersicht
GR 221 Tipps: Preise
Seit ich zurück bin, werde ich immer wieder gefragt, was uns denn das Wandern auf dem GR 221 gekostet hat. Ehrlich gesagt gehöre ich nicht zu den Leuten, die jeden Cent notieren. Hinzu kommt, das sowohl die Flugkosten, als auch die Unterkunftskosten von Jahreszeit zu Jahreszeit unterschiedlich sind. Generell kann man jedoch sagen, dass insbesondere das Essen gehen schon recht hoch zu Buche schlägt und das Preis- Leistungsverhältnis insbesondere in Tourismushochburgen aber auch in Gegenden, die an diese angrenzen, zu wünschen übrig lässt. Unsere Unterkünfte haben wir übrigens, soweit möglich, im unteren Preissegment gewählt und sind damit immer gut gefahren.
GR 221 Tipps: An- und Abreise
Obwohl man natürlich auch per Schiff anreisen kann , gehe ich mal davon aus, dass du mit einem der zahlreichen Billigflieger in Palma landest.Vom Flughafen nimmst du dann einfach die Linie 1 zur Plaza de Espagna, denn hier befindet sich der Busbahnhof von Palma und weiter geht es dann mit dem Bus 201 nach Port d’ Antrax. Wanderst du , wie wir nur bis Port Soller kannst du von hier mit dem Orangenexpress nach Palma fahren oder aber den Bus nutzen.
GR 221 Tipps: Wanderführer, Karten
Wir sind mit dem Wanderführer aus dem Conrad Stein Verlag* gelaufen. Warum die Wahl auf diesen Wanderführer gefallen ist, ist ganz einfach: ich habe vom Verlag ein Rezensionsexemplar bekommen. Da mir der Wanderführer sofort zugesagt hat, habe ich mich gar nicht mehr nach anderen umgesehen. Unterwegs haben wir dann festgestellt, dass der Anteil der Conrad Stein und der Rother Reiseführer* in etwa fifty fifty beträgt.
Der Wanderführer aus dem Conrad Stein Verlag
Vorweg noch einmal, ich habe keinen Vergleich angestellt, denn der Reiseführer hat mir auf Anhieb geboten, was ich für die Vorbereitung gebraucht habe.
Er liefert neben Informationen zu Flora und Fauna auch die wichtigsten Daten zur Reisezeit, zu Verkehrsmitteln und Ausrüstung im ersten Teil. Im zweiten Teil wird es dann konkret, hier geht es um die einzelnen Etappen. Mit Icons wird zunächst dargestellt, ob es beispielsweise eine Busverbindung oder einen Supermarkt gibt. Am Zielort der Etappe werden dann verschiedene Hotels und Restaurants in unterschiedlichen Preisklassen vorgeschlagen aber es gibt auch immer ein Minimum an Informationen zu dem jeweiligen Ort. Na ja und dazwischen liegt die Wegbeschreibung, die dann beispielsweise wie folgt lautet:
„ Sie verlassen die Finca (..) Richtung Nordosten, halten sich an der Gabelung am letzten Gebäude links und folgen dem Pfad (…) nach ca. 350 Meter stoßen sie auf einen breiten Weg. ( Mallorca: GR 221 Conrad Stein Verlag, Seite 62). Hilfreicher als diese Beschreibungen fand ich die Kartenausschnitte und die Angaben zu den Höhenmetern. Doch meine Einstellung zur Wegbeschreibung hat sich im Laufe der Tour durchaus geändert.
Fazit: Der Wanderführer hat uns bei der Planung hervorragend unterstützt und anders als erwartet, haben wir ihn auch unterwegs ein ums andere Mal aus dem Rucksack gekrammt.
GR 221 Tipps: Orientierung
Da ich auf so Beschreibungen von wegen: Am dritten Baum von Rechts gehen sie sieben Schritte nach links, nicht wirklich stehe, war klar, dass eine ordentliche Wanderkarte her musste. Ich habe mich nach langer Recherche für die Serra de Tramuntana 1: 25 000 von Editorial Alpina* entschieden und bin auch immer noch überzeugt, dass es die beste Karte für die Gegend ist. Doch was nützt die beste Wanderkarte, wenn der Weg weglos ist? Natürlich nichts und so haben wir zum ersten Mal die Vorteile von Komot wirklich schätzen gelernt. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass eine Mischung aus Karte, Wegbeschreibung im Wanderführer und Komot uns immer genau dorthin gebracht hat, wo wir auch hinwollten. Allerdings war das sozusagen immer nur das backup, die meiste Zeit sind wir einfach den Steinmännchen gefolgt. Eine richtige und vor allem durchgängige Beschilderung findet sich eigentlich erst ab Deja. Vorher sind Intuition, Orientierungssinn, Steinmännchen und rote Markierungen gefragt. Aber keine Sorge, hat man sich erst einmal darauf eingelassen, den Steinmänchen zu vertrauen, kann man gut nach ihnen laufen.
GR 221 Tipps: Reisezeit
Grundsätzlich wird der GR 221 immer als ganzjährig begehbar angegeben. Dem widerspreche ich hier einfach mal. Klar kann man das ganze Jahr über sein Abenteuer suchen, doch gerade in den Wintermonaten kann man nicht nur von Schnee, sondern auch von heftigen Winden überrascht werden. Auch Regen ist auf den felsigen Wegen alles andere als ein Spaß und die pralle Sonne auch nicht. Wir waren Anfang Mai unterwegs und haben für uns beschlossen, dass wir keine Woche später hätten laufen wollen, denn die Sonne hat schon mächtig gebrannt. Als ideale Reisezeit würde ich daher Ende März bis Mitte Mai und dann wieder Anfang Oktober bis Ende November bezeichnen.
GR 221 Tipps: Verpflegung
Wer sich an die gängigen Etappen hält und auf das wilde Campen verzichtet, der muss sich um die Verpflegung eigentlich keine Sorgen machen. Lediglich für das Abendessen auf der Finca Ses Fontanelles muss selbst gesorgt werden. Immer wieder wird in Artikeln über den GR 221 das Problem des Wasservorrates angesprochen. Auch hier gilt, dass Wasser kein Problem ist, solange man die gängigen Etappen läuft, denn hier reichen 1,5 bis 3 Liter völlig aus. Einkehrmöglichkeiten gibt es jedoch nur auf der Etappe nach Port Soller. Im Reiseführer sind verschiedene Punkte angegeben, an denen man Wasser bekommen kann, die haben wir allerdings nicht gefunden. Des öfteren werden in Blogartikeln auch Regenauffangbecken erwähnt. Ja, hier gibt es tatsächlich Wasser, abgestandenes Regenwasser und nicht selten liegt das ein oder andere verendete Tier im Becken. Ich würde mal behaupten, dass dies auch mit einem guten Wasserfilter keine wirkliche Option ist.
GR 221 Tipps: Ausrüstung
Was die Ausrüstung betrifft scheiden sich natürlich die Geister, eins ist jedoch sicher in FlipFlops oder Chucks lässt sich der Weg nicht meistern. Ich empfehle daher hohe Wanderschuhe und Stöcke*, denn sie erleichtern vor allem die zum Teil steilen Abstiege in unwegsamen Gelände. Ausgiebiger Sonnenschutz in Form von Creme und einem Buff* für den Kopf sollte auch nicht fehlen und zumindest für die Übernachtung in Ses Fontanelles brauchst du einen Hüttenschlafsack*. Ansonsten solltest du natürlich eine Regenjacke* und, Sonneninsel hin oder her, einen warmen Pulli dabei haben.
GR 221 Tipps: Schwierigkeit Können und Gehzeiten
Auch hier gehen natürlich die Meinungen darüber, was eine leichte und was eine schwere Tour ist auseinander. Genauso ist es mit den Gehzeiten. Bist du eher in den Alpen unterwegs oder eher in der Eifel, gehst du schnell oder langsam und wie oft bleibst du für ein Foto stehen? Da ich davon ausgehe, dass du nicht als absoluter Wanderanfänger auf den GR 221 gehen wirst, kannst du dein Können und deine Gehzeit vermutlich am besten selbst einschätzen. Wissen muss man jedoch, dass einige der Etappen kein Spaziergang sind. Es geht durchaus alpin zu und Trittsicherheit ist ein MUSS., denn auch auf weniger alpinen Pfaden geht es meist über Steine, Felsen und Wurzeln. Ich würde auch soweit gehen, ein gewisses Maß an Schwindelfreiheit und einen zumindest ansatzweise vorhandenen Orientierungssinn vorauszusetzen.
Wandern auf dem GR 221 Etappen, Übernachten, Essen gehen
Vorweg
Hier findest du die einzelnen Etappen mit kurzen Hinweisen, wo wir übernachtet haben und etwas zu Futtern gefunden haben. Bei den Angaben zu Höhenmetern, Streckenlänge etc. beiziehe ich mich auf Komot. Bei den Unterkünften und Restaurants handelt es sich um unsere ganz persönlichen Erfahrungen und Eindrücke. Fotos zu den einzelnen Etappen und weitere Informationen findest du hier und hier.
Wandern auf dem GR 221 Start in Port Antrax
Port Antrax gehört eindeutig zu den Ausläufern von Palma. Hier mischen sich super reiche mit denen, die sich einen Urlaub auf Mallorca gerade mal so leisten können. In der Bucht reiht sich eine Bar an die andere und die Preise sind horrend. Um so erstaunlicher, dass wir in einem wirklich netten Hostel landen, dem Hostal Catalina Vera*.
Das Zimmer ist nicht nur geräumig, sondern groß. Außerdem gibt einen herrlichen Garten und eine Sonnenterrasse.
Beim Frühstück am nächsten Morgen ist dem Inhaber sein Elan geradezu anzusehen. Eine Empfehlung für das Abendessen habe ich leider nicht. Wir waren in einem Tapasrestaurant, doch alle Tapas wurden irgendwie mit Tomatenketchup serviert.
Wandern auf dem GR 221 1. Etappe Port Antrax – Sant Elm
Wir haben im Universal Aquamarin & Aquavilla übernachtet. Ein hässlicher Bau aber die Zimmer sind zwar hellhörig aber okay und das Frühstücksbuffet lässt keine Wünsche offen. Außerdem haben wir einen herrlichen Blick vom Zimmer aus.
Gegessen haben wir für viel Geld schräg gegenüber im Cala Conills. Das Essen war okay aber mit 25, 00 Euro pro Person auch reichlich teuer.
Wandern auf dem GR 221 2. Etappe Sant Elm – Ses Fontanelles
Wir übernachten in der von einem deutschen Pärchen geführten Finca. Hier herrschen strenge Regeln, die ich soweit okay finde. Für sein Abendessen ist jeder selbst verantwortlich und aller Müll muss wieder mitgenommen werden. Einlass ist um 17. 00 Uhr und wir bekommen eine kurze Einführung. Alle, die nicht gebucht haben werden abgewiesen und da hilft auch kein bitten und betteln. Was ich im Falle eines Wanderers, der sich verlaufen hatte und bereits 20 Kilometer auf dem Buckel hatte doch etwas hart fand. Der Besitzer erklärt uns, dass die Finca autark ist, ich frage mich jedoch, wo das warme Wasser für 12 Wanderer her kommt, da ich nirgends Solarpannels oder Tanks gesehen habe. Der angebliche Umweltschutz leuchtet mir auch bei den Getränken und dem Frühstück am nächsten Morgen nicht ein. Alle Getränke gibt es in Dosen und die Hälfte des Frühstücks befindet sich in einer Plastikverpackung. Wie dem auch sei, die Finca ist toll, der Schlafsaal mit 12 Personen voll und stickig ( ich werde nie verstehen, warum immer alle bei geschlossenem Fenster schlafen wollen) und am Morgen wird es im Waschraum und auf der Toilette eng, da seltsamerweise hauptsächlich Frauen hier sind. das hört sich jetzt viel negativer an als es war, denn die Gespräche und der Austausch mit den anderen Wanderern war natürlich sehr schön.
Wandern auf dem GR 221 3. Etappe Ses Fontanelles Estellencs
Reichlich abgelaufen kommen wir in Estellencs an und wünschen uns nichts mehr als , dass das nächste Hotel unseres ist. Dem ist allerdings nicht so und als wir die letzten Meter zum Hotel zurückgelegt haben, sind wir uns einig, dass sich dieser kleine Umweg gelohnt hat.
Wir übernachten im Sa Plana Petit Hote*l und finden ein total süßes kleines Hotel mit tollem Zimmer und einer noch viel schöneren Terrasse vor. Auf der Terrasse wird dann übrigens auch ein tolles Frühstück serviert.
Essen gehen wir in der Bar Sa Tanca. Alles ganz einfach aber endlich mal ein Essen von dem wir satt werden und was kein Vermögen kostet.
Wandern auf dem GR 221 4. Etappe Estellencs– Banyalbufar
Unser Hotel, das Sa Baronia* liegt direkt auf dem Weg und wir checken in das seit Generationen im Familienbetrieb befindliche Hotel ein.
Das Zimmer ist nichts besonderes aber okay, dafür gibt es einen Pool und eine tolle Terrasse auf der man auch Frühstücken kann.
Den ersten Abend lassen wir uns von unserem Instinkt leiten und landen ausgerechnet in einem etwas exklusiven Restaurant. Dabei hatten wir bei der schlichten Bestuhlung eher auf etwas einfaches getippt. Doch das Pegason y el Pa jarito Enmascarado hat uns zwar ein sehr leckeres Essen in toller Atmosphäre geliefert, doch satt waren wir danach nicht wirklich. Obwohl wir nach unserem ruhetag natürlich nur halb so hungrig sind gehen wir ins 1661 Cuina de Banyalbufar. Mittlerweile, wissen wir, dass gut essen gehen für wenig Geld fast unmöglich ist, wohingegen man für viel Geld an jeder ecke schlechtes essen bekommt. Die wahl für heute war genial, es war wirklich super lecker.
Wandern auf dem GR 221 5. Etappe Banyalbufar– Esporles
In Esporles übernachten wir im Sa Fita* und haben sogar ein Zweibettzimmer.
Es gibt einen herrlichen Garten und die Möglichkeit eine Küche zu nutzen.
Für Frühstück und Abendessen musst du jedoch selber sorgen. Ein kleiner Supermarkt befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Hostel. Wir haben uns ja lange gewehrt in Spanien eine Pizza zu essen: Heute sind wir schwach geworden und wurden im Sa Bodega d’en Rino nicht enttäuscht.
Wandern auf dem GR 221 6. Etappe Esporles – Valldemossa
In Valldemossa haben wir ein nettes Zimmer im Allotjaments Serra de Tramuntana mit Kühlschrank und Wasserkocher.
Das Angebot an Restaurants ist groß allerdings schließen einige schon recht früh, wenn die meisten Touristen den Ort wieder verlassen.
Wandern auf dem GR 221 7. Etappe Valldemossa – Deja
In Deja übernachten und essen wir im Refugio Son Boi*. Der Herbergsvater führt das Refugio unter strengem Regiment. Wir bekommen unser Bett im Schlafsaal zugewiesen und pünktlich um 20.00 Uhr wird zum Essen gerufen. Der Schlafplatz und das Essen muss übrigens unbedingt vorher gebucht werden.
Wandern auf dem GR 221 8. Etappe Deja – Port Soller
Unsere letzte E
Unsere letzte Nacht verbringen wir im Refugio Muleta. Die Hütte ist wunderschön gelegen. Kleiner Tipp für das Essen: Es wird auf Platten serviert und wer zu erst kommt bekommt auch sicher genug ab. Wir waren leider nicht gierig genug und mussten den letzten Hunger mit Chips stillen.
Offenlegung: Ich habe alle Unterkünfte auf der Wanderung aus eigener Tasche bezahlt. Bei den mit * gekennzeichneten Links handelt es sich um Afiliated Links. Wenn du über sie etwas bestellst, bekomme ich ein paar Cent.
Wir waren mitte Mai auf Mallorca und sind ebenfalls ein paar Abschnitte des GR 221 gewandert. Da sind schon ein paar tolle Ziele bei :)
Hallo Christian,
ich bin immer noch ganz hin und weg von der Wanderung. Ich würde mal behaupten, es war der schönste Weg, den ich bisher gemacht habe.
Liebe Grüße
Anja