Bei den Wörtern Radfahren und Dolomiten wird manch einer abwinken. Verbindet man mit den Dolomiten doch meistens steile, schroffe Berge und in Verbindung mit dem Fahrrad kann das nur bedeuten, sich entweder auf einer viel befahrenen Straße Höhenmeter um Höhenmeter durch die Dolomiten zu quälen, oder aber und das hört sich für viele fast noch schlimmer an, es geht bei mindestens genauso vielen Höhenmetern über Stock und Stein. Beides ist natürlich möglich, muss aber nicht sein, denn es gibt ja den Dolomitenradweg.

Der Dolomitenradweg: Die Strecke

Sucht man nach genauen Informationen zum Verlauf des Radweges, stößt man meist auf widersprüchliche Angaben über seine Länge und sein genaues Ende. Mal führt er bis Venedig, mal bis Belluno. Fakt ist jedoch, dass der eigentliche Dolomitenradweg oder auch der „Lange Weg der Dolomiten“ genannt, von Toblach bis Calalzo di Cadore führt und 63 Kilometer lang ist.

Der Radweg verläuft auf der ehemaligen Bahntrasse der Dolomitenbahn. Die Bahntrasse wurde im Ersten Weltkrieg gebaut und 1964 stillgelegt. Heute ist der Radweg nicht nur gut beschildert, sondern auch zum größten Teil asphaltiert. Lediglich die ersten Kilometer hinter Toblach, die allerdings auch die steilsten sind, müssen auf Schotter zurückgelegt werden.
Startet man in Toblach, wo es übrigens einen wirklich schönen Campingplatz am See gibt, geht es am See vorbei auf dem unbefestigten Bahntrassenweg ca 17 km hoch zum Pass Cimabanche.

Dolomitenradweg Toblacher See

Dolomitenradweg Weg zum Pass 2

Zugegebener Maßen ist dieser Teil des Weges der anstrengendste aber man wird auch reichlich belohnt. Nach nur wenigen Kilometern hat man, zumindest bei klarer Sicht, einen herrlichen Blick auf die Drei Zinnen. Nur kurze Zeit später erreicht man den Dürrensee und kann je nach Wetterlage den Monte Cristallo sehen. Weiter geht es zum Pass und der Grenze zwischen Südtirol und Veneto. Auf den nächsten 12 Kilometern geht es dann in Kurven, über Brücken und durch Tunnel hinunter nach Cortina. Ich persönlich fand die Strecke so beeindruckend, dass ich alle paar Meter stehen geblieben bin, um ein Bild zu machen – also Achtung und gegebenenfalls etwas mehr Zeit für die Abfahrt einplanen.

Dolomitenradweg Dürrer See

 

In Cortina gibt es übrigens auch einen Campingplatz, aber Vorsicht, er liegt unten am Fluss. Eine Übernachtung bedeutet, dass man am nächsten Morgen ein paar sehr beschwerliche Höhenmeter zurücklegen muss, um wieder auf den Dolomitenradweg zu kommen.

Dolomitenradweg Abfahrt Cortina

Von Cortina geht es mehr oder weniger abfallend weiter bis Calalzo di Cadore. Der Weg ist hier gut asphaltiert und führt an verschiedenen, teilweise restaurierten alten Bahnhöfen vorbei.

Der Dolomitenradweg 1

Da man sich hier nicht mehr so auf seine Kondition konzentrieren muss, kann die Berglandschaft der Dolomiten so richtig genossen werden. Auch auf diesem Teilstück sorgen Viadukte und Tunnel für reichlich Abwechslung.

Der Dolomitenradweg 2

Wer den Dolomitenradweg nur als einen Tagesausflug befahren möchte, dem steht am Bahnhof von Calalzo di Cadore in den Sommermonaten ein  Shuttlebusse zur Verfügung. Wer den Radweg in eine längere Tour einbauen möchte, kann von hieraus problemlos bei Feltre auf den Claudia Augusta Radweg treffen oder direkt weiter nach Venedig radeln.

 

Weitere Informationen und Berichte

 

Der Dolomitenradweg: Anreise mit der Bahn

Aus Deutschland
über München – Innsbruck – Brenner – Franzensfeste – Niederdorf/ Toblach

Aus der Schweiz
über Zernez – Mals – Meran – Bozen – Franzensfeste – Niederdorf/ Toblach

über Arlberg – Innsbruck – Brenner – Franzensfeste – Niederdorf/ Toblach

Aus Österreich
über Linz – Salzburg – Innsbruck – Brenner – Franzensfeste – Niederdorf/ Toblach/ Innichen
über Klagenfurt – Lienz – Innichen/ Toblach

 

Na, habe ich dich neugierig gemacht oder kennst du den Dolomitenradweg sogar schon? Ich freue mich über deinen Kommentar.

 

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