Heilig Abend fällt auf einen Sonntag, für viele ärgerlich, doch ich freue mich, denn so muss ich nicht arbeiten gehen und beschließe kurzerhand wandern zu gehen.
Meine Wahl fällt auf den Mühlenweg, denn er ist nicht weit weg und 13,5 Kilometer sind eine gute Mischung zwischen Spaziergang und Wanderung, schließlich steht ja in den nächsten Tagen das große Fressen an und außerdem verspricht er, abwechslungsreich zu sein. Na ja und last but not least passt er mit 4 Stunden angegebener Gezeit zwischen Weihnachtsessen, Geschenke einpacken und Baum schmücken.
Übersicht
Geschichtliches zum Mühlenweg und seiner Umgebung
Was man sich heute kaum noch vorstellen kann, ist, dass das Bergische Land in früheren Zeiten mal zu den führenden Gewerberegionen gehört hat. Grund hierfür waren die zahlreichen Mühlen, die sich in dieser regenreichen Gegend mit ihren vielen kleinen Bächen ansiedelten. Heute kaum noch vorstellbar aber zwischen Wupper und Sieg gab es mal mehr als tausend Mühlen, in denen Korn gemahlen, Schießpulver hergestellt und Knochen gestampft wurden. Auf dem Weg erinnern unter anderem fünf Stationen mit Infotafeln an diese Zeit.
Der Mühlenweg
Wir starten am Parkplatz des Splash Bades kurz hinter Kürten, der Start- und Endpunkt der Wanderung ist und auch mit öffentlichen Verkehrsmittel zu erreichen ist. Zunächst folgen wir dem mit einer weißen 7 auf rotem Grund gekennzeichneten Weg langsam ansteigend durch den Wald. Oben angekommen haben wir einen tollen Blick über die Hügellandschaft des Bergischen Landes.
Allerdings folgen nun auch einige Kilometer auf Asphalt, die wir bei der Aussicht aber gar nicht so schlimm finden. Da man im Bergischen nur selten über kleine Pfade geht, freuen wir uns umso mehr, dass wir auch immer wieder über Trampelpfade und Wiesenwege gelozt werden.
Immer wieder passieren wir kleine Weiler mit den typischen Häusern des Bergischen Landes und eben auch mit restaurierten Mühlen.
Besonders schön ist das gut Dellingen, wo man an normalen Tagen übrigens auch hervorragend essen kann. Ebenso häufig treffen wir auf kleine Bäche, die nicht nur durch die letzten Regentage entstanden sind, sondern typisch für diesen Teil des Bergischen Landes sind.
Ganz anders sieht es mit den Matschwegen aus, die haben dann wohl doch etwas mit der allgemeinen Wetterlage zu tun.
Nach ca. 2/3 des Weges kommen wir nach Kürten und der Abstieg durch das Wohngebiet macht sich schnell in den Knochen bemerkbar und so sind wir froh, als wir die Kürtener Sülz queren und endlich wieder auf einem Forstweg gehen können.
Fazit zum Mühlenweg
Der Mühlenweg ist eine schöne und abwechslungsreiche Tour, die nicht nur hautnah in die Geschichte dieser Gegend einführt, sondern auch zu dem Besuch der kleinen Weiler führt, die man mit dem Auto glatt übersieht. Im Sommer gibt es auf der Strecke übrigens mehrere Einkehrmöglichkeiten. Heute am Heiligen Abend ist natürlich alles geschlossen, dafür begegnen wir aber auch kaum einer Menschenseele.
Informationen zum Mühlenweg
Anreise mit dem Auto:
A4 bis Abfahrt Moitzfeld, Richtung Wipperfürth bis Spitze, dort rechts abbiegen, durch Dürscheid, Biesfeld und Kürten zum Parkplatz am Splash-Bad.
Anreise mit ÖPNV:
Von Köln mit S 11 bis Bergisch Gladbach, mit Bus 426 bis Splash-Bad/Wende.
Start/Ziel:
Parkplatz am Splash-Bad, Broch 8, 51515 Kürten
Gehzeit:
4 Stunden
Länge:
13,5 km
Höhenmeter:
Bergan und Bergab jeweils 270 Höhenmeter
Wegbeschaffenheit
Wald- und Wirtschaftswege, verkehrsarme Straßen und kleine Trampelpfade
Einkehrmöglichkeiten:
Ich habe schon so viel vom Wandern im Bergischen gelesen und beinahe wäre es so weit gewesen, dass ich selbst dort gewandert wäre. Doch dann wurden die Bergischen 50 abgesagt und ins Folgejahr verschoben, wo ich nicht teilnehmen konnte.
Diese Tour hier klingt nach ner schönen kurzen Runde, die trotzdem Einiges zu bieten hat.
Hallo Naninka,
ich würde lügen, wenn ich dir jetzt verklickern würde, dass das Bergische ein wahnsinns Wandergebiet ist aber es gibt durchaus nette ecken. Für mich ist es einfach nah und da mache ich gerne auch mal ein paar Abstriche. Beziehungsweise stelle mich darauf ein, dass es nicht über Kilometer auf kleinen Pfaden geht. Umso mehr freue ich mich dann, wenn es doch mal der Fall ist.
Liebe Grüße Anja