Trekking (nicht nur) in der Pfalz

Bis vor Kurzem war mir ehrlich gesagt der Unterschied zwischen Wandern und Trekking nicht wirklich bewusst. Ich habe immer gesagt, dass ich wandern gehe, andere haben hingegen davon gesprochen, dass sie sich auf eine Trekkingtour begeben. Angeber habe ich immer gedacht. Das ist genauso wie die Unterscheidung zwischen Urlaub und Reisen und letztendlich nur eine Definitionsfrage. Dann bin ich allerdings zum Trekking nach Pfälzer Art eingeladen worden. Da war dann die Rede von Zelten und Kochen auf offener Flamme. Gut dachte ich – also wandern, denn ich bin meist mit dem Zelt unterwegs und genau genommen ist die Flamme auf meinem Spirituskocher auch offen. Trotzdem konnte ich es mir nicht verkneifen das ganze Mal zu googeln und siehe da

Trekking (von englisch trek ‚anstrengender Marsch‘) ist eine verbreitete Bezeichnung für mehrtägige Wanderungen unter Verzicht auf feste Unterkünfte und mit Zelt, teilweise abseits von Infrastruktur wie Straßen oder Wegen.

Trekking ist zu Fuß als Weitwandern, aber auch als Wanderreiten, mit dem Fahrrad, dem Kanu, Tourenski, Langlaufski oder Schneeschuhen möglich.

Trekking in zivilisationsfernen, wenig besiedelten Gebieten wird als Wildnistrekking (engl. wilderness trekking) bezeichnet. Schwierige, meist wissenschaftliche Vorhaben, in der Reisebranche auch für organisierte Wildnisreisen, die so bisher noch nicht unternommen wurden, werden gemeinhin als Expedition bezeichnet.

Wandern (englisch hiking) hingegen bezeichnet zivilisationsnahe Tagestouren auf Wanderwegen.

(https://de.wikipedia.org/wiki/Trekking)

Es gibt also tatsächlich einen Unterschied. Offen ist für mich aber nach wie vor die Frage, ob meine Radreisen nun Fahrradtrekking sind oder eben Radreisen, aber egal.

Trekking in der Pfalz Landschaft

Trekking in Deutschland – geht das überhaupt?

Hat man sich einmal auf die Definition eingelassen, stellt man sich natürlich die Frage, wo man in Deutschland Trekkingtouren machen kann. Erstens ist es in Deutschland, anders als beispielsweise in den skandinavischen Ländern, die einem bei dem Wort Trekking natürlich auch gleich einfallen, verboten wild zu campen und zweitens, wie soll man in einem dicht besiedelten Land wie Deutschland bitte schön fern ab der Zivilisation laufen?

Okay Zweiteres ist streng genommen nicht möglich, wenn man aber ein Auge zudrückt, kann man auch in Deutschland tagelang durch den Wald streifen, ohne in ein Dorf zu kommen. Na ja und wie man trotz des Verbotes zu Campen eben doch campen kann, das zeigt sich in der Pfalz und verschiedene Regionen ziehen bereits nach.

Lange Rede kurzer Sinn: In der Pfalz gibt es mittlerweile 13 Trekkingplätze auf denen man für eine Nacht sein Zelt aufstellen darf. Sieben befinden sich zwischen Burgruine Guttenberg im Süden und Kalmit im Norden. Und 6 weitere im Donnersberger und Lauterer Land.

Trekkingplatz Pfalz Zelte

 

Was erwartet mich auf einem Trekkingplatz?

Was dich in erster Linie erwartet ist ein abgeschiedener Platz, Feuerholz und eine Trocken- oder Komposttoilette. Alles, was du brauchst, musst du selber mitbringen und natürlich auch wieder mitnehmen. Sollte es in der Nähe des Platzes eine Quelle geben, ist dies verzeichnet. Okay alles etwas spartanisch, dafür ist dir die Einsamkeit aber so gut wie garantiert, denn pro Platz sind nur sechs Zelte zugelassen. Für ein Zelt zahlst du übrigens 10,00 Euro.

Trekkingplatz Pfalz Klo

Wie finde ich einen Trekkingplatz?

Wenn du dich für eine Trekkingtour durch die Pfalz entschieden hast, kannst du deinen Platz ganz einfach über www.trekking-pfalz.de buchen. Hier erhältst du nicht nur die genauen Koordinaten und eine Wegbeschreibung zu deinem Platz, sondern auch Tourenvorschläge und Ausrüstungstipps.

Und wo geht das noch?

Wer nicht in den Pfälzer Wald möchte oder diesen schon kennt, findet mittlerweile auch an anderen Orten Trekkingcamps. Beispielsweise gibt es in der Eifel 4 Zeltplattformen für bis zu zwei zelte und auch der Schwarzwald zieht nach, mit mittlerweile 6 Trekkingplätzen.

Warst du schon einmal auf einem Trekkingplatz? Ich muss gestehen, dass es mich unheimlich reizt mal alleine dort zu übernachten, doch ich befürchte, dass ich vor lauter Angst kein Auge zu bekomme. Ich freue mich über deine Erfahrungen in den Kommentaren. Besonders interessieren mich natürlich die Erfahrungen von einsamen Wandererinnen aber es soll ja auch schissige Männer geben. :-) 

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