Die Frage nach dem alleine wandern beschäftigt mich, mehr oder weniger notgedrungen, schon seit einigen Wochen. Notgedrungen deshalb, weil meine Tochter immer älter wird und vermutlich bald alleine loszieht oder wegen der Schule einfach keine Zeit mehr hat mit mir auf Tour zu gehen. Auf der anderen Seite wandere ich aber viel zu gerne, um in Zukunft darauf zu verzichten.
Übersicht
Warum nicht in einer Gruppe oder mit Freunden?
Freunde scheiden bei mir leider schon deshalb aus, weil sie nicht so wander begeistert sind wie ich. Klar es gibt Unmengen Wandergruppen aber die kommen für mich aus verschiedenen Gründen nicht infrage. Zum einen gibt es in solchen Gruppen meist einen Helden, der alles kann, schon überall gewesen ist und allen klugen Hühnern den Kopf abgebissen hat – nein danke, da habe ich keinen Bock drauf! Zum anderen ist wandern für mich Vertrauenssache. Ich muss einfach das Gefühl haben, dass der andere meine Art zu laufen, mein Tempo und meinen Rhythmus akzeptiert. Habe ich das nicht, fange ich ganz schnell an, schneller zu gehen, als es mir guttut, und fühle mich irgendwie unter Druck gesetzt. Außerdem möchte ich einfach stehen bleiben können, um ein Bild zu machen oder meine Herzfrequenz wieder auf unbedenklich zu bringen und ich möchte dort Pausen machen, wo es mir gefällt.
Alleine Wandern – was soll schon groß passieren?
Da ich kein großer Bedenkenträger bin, habe ich weder Angst mir das Bein zu brechen noch einsam und alleine an einem Herzinfarkt im Wald zu verrecken. Ich glaube auch nicht wirklich daran, dass ich im Wald überfallen werde. Sorgen hat mir bisher vielmehr die Frage bereitet, wie es ist, wenn man nicht mehr kann und dann alleine ist. Woher nehme ich die nötige Motivation, wenn ich irgendwo in der Pampa stehe und aus dem letzten Loch pfeife? Außerdem habe ich einen Hallux der mir nach einer gewissen Anzahl von Kilometern erhebliche Schmerzen bereitet. Wie wird es sein, wenn der Fuß wehtut und ich ganz alleine bin? Und schaffe ich es überhaupt, alleine den inneren Schweinehund zu überwinden und loszuziehen?
Alleine wandern – Der Selbstversuch
Heute Morgen war es dann so weit, ich wollte endlich Antworten auf meine Fragen. Den inneren Schweinehund hatte ich schon dadurch überlistet, dass ich mir bereits ein Auto geliehen hatte und gleich starten konnte. Okay, das Wetter war nur so lala und der Himmel zog sich immer weiter zu, doch das wollte ich nicht gelten lassen. Hätten wir die Tour gemeinsam geplant, hätte ich auch nur gesagt: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.“
Zugegebener Maßen etwas aufgeregt bin ich also losgefahren. Auf dem Wanderparkplatz war dann eigentlich alles wie immer. Ich fühlte mich weder einsam, noch irgendwie komisch. Auch als ich bei der ersten längeren Steigung außer Puste war, hat es mich nicht gestört, dass ich alleine unterwegs war. Ich habe die ganze Zeit das Laufen und die Landschaft genossen, mir gegen Mittag eine Bank gesucht und meine Brote gegessen. Und selbst als sich mein Fuß bemerkbar machte, war es nicht anders als mit Jana auch. Eher im Gegenteil, denn ich hatte ja niemanden, dem ich etwas vorjammern konnte.
Alleine wandern – Mein Fazit
Es war definitiv nicht meine letzte Wanderung alleine. Es ist natürlich anders als zu zweit aber es hat mir genauso viel Spaß gemacht. Ich hatte keine Probleme mich zu motivieren und mal ehrlich: zu zweit tun die Füße auch nicht weniger weh. Etwas komisch fand ich es, als ich mal musste. Ich habe wirklich keine Probleme mich irgendwo in die Büsche zu schlagen aber so alleine im Wald mit der Hose um den Knien habe ich mich doch etwas hilflos gefühlt. Wieder am Auto angekommen war ich übrigens mächtig stolz auf mich und erleichtert, denn jetzt weiß ich, dass meiner Leidenschaft nichts im Weg steht, wenn Jana nicht mitkommt.
Wie sieht es bei dir aus? Bist du auch schon alleine gewandert und wie findest du es? Oder kommt es für dich überhaupt nicht in die Tüte? Ich freue mich über deinen Kommentar.
Es gibt kaum etwas Befreienderes und Entspannenderes, als alleine zu wandern! Das heißt nicht, dass es in Gemeinschaft nicht auch schön ist. Aber alleine bekommt man in kurzer Zeit den Kopf frei, die Gedanken sortiert. Zwei, drei Stunden und alles ist aufgeräumt, danach kann ich alles genießen!
Das gilt sowohl für Tagestouren als auch für mehrtägige Wanderungen. Am Abend hab ich dann gerne Kontakt zu meinem Umfeld und teile meine Eindrücke gerne, aber das ist heutzutage ja total einfach möglich.
Dieser Kommentar bewirbt sich um die #18 aus dem Neujahrsgewinnspiel :D
Hey,
ich freue mich auch schon auf die erste längere Tour alleine.
Gruß Anja
Hallo Beate, alleine unterwegs sein hat für mich eine andere Qualität. Es zwingt mich mit meinen Gefühlen wahrhaftig und ehrlich zu sein. Da gibt es keinen Spiegel, der meine Ängste weichzeichnet. Seit einem Jahr verbringe ich auch alleine Nächte im Wald des schönen Sauerlandes. Da zelten verboten ist, schlafe ich in Hängematte. In den ersten Nächten war ich mehr wach, als schlafend. Das war zu erwarten. Ich mußte erst lernen normale Waldgeräusche von ungewöhnlichen Klängen zu unterscheiden. Zu den ungewöhnlichen zähle ich Geballer von Jägern. Doch nach und nach empfand ich die Bäume als behütende Gefährten und die Wahl der Lagerplätze hat sich durch Erfahrung angepaßt. Ich habe gelernt, daß Angst durch mangelnde Informationen und (gefühlte) Hilflosigkeit bzw. Handlungsunfähigkeit entsteht und somit auch kontrollierbar wird. Ich finde, daß durch alleine Wandern die Wahrnehmung und das Sein im Hier und Jetzt um ein vielfaches verstärkt wird. Keine Ablenkung da. Diese Konzentration auf die Umgebung und auf mich hat zur Folge, daß ich nach 2 Tage Wandern und eine Nacht im Wald so weit aus dem Alltag herausgerissen bin, wie sonst erst nach 5 Tagen Urlaub. Kannst du das bestätigen?
Hallo Barbara,
so ganz kann ich es mir zwar nicht erklären, warum du auf meinem Blog mit “Hallo Beate” kommentierst aber gut, das lass ich mal so durchgehen. Aber mal ehrlich: Das Zeltverbot mit einer Hängematte zu umgehen halte ich nicht für besonders kreativ, denn grundsätzlich ist campieren im Wald verboten und da geht es nicht darum, ob man nun ein Zelt aufstellt oder in der Hängematte pennt. Aber egal. Wildcampen ist einfach nicht mein Ding. Was ich allerdings sehr gut nachvollziehen kann ist das abschalten und abspannen, wenn man alleine im Wald unterwegs ist.
Witzig, dass ich diesen Beitrag gerade heute über die Twitter-timeline entdeckt habe! Sitze eben im Hotel, nach einer sechstägigen Wanderung mit einer Freundin durch die Rhön. War ein Traum, alles hat gepasst. Und trotzdem hatten wir es eben beim letzten gemeinsamen Essen davon, das es auch toll sein muss, ganz alleine zu gehen, mal eine Woche lang. Ich stelle mir das noch intensiver vor, nur mit mir alleine (ok, immerhin wäre der Hund dabei). Ich bin wild entschlossen, das ganz bald zu machen! Dein Beitrag und die Kommentare haben da noch ein übriges dazu beigetragen!
Hallo Frederike,
mehrere tage war ich ja auch noch nicht alleine unterwegs, aber ich habe es mir für die Zukunft fest vorgenommen. leider habe ich nur eine Katze und die will sicher nicht mit. Aus meiner zeit als Hundebesitzerin weiß ich, dass vieles mit einem Hund an der Seite leichter fällt. Allerdings habe ich auf unserer Tour auf dem Hexenstieg mal bewusst auf andere Wanderer geachtet und festgestellt, dass unheimlich viele alleine gehen. Ich freue mich von Deinen Erfahrungen zu hören.
Liebe Grüße
Anja
Hallo Anja!
Ich mag beides: in der (kleineren) Gruppe, aber auch alleine wandern. Ich finde, beides hat so seine Vor- und Nachteile.
Alleine kann ich, so wie Du es auch sagst, mein eigenes Tempo laufen und muss nicht den anderen hinterherhetzen. Meist bin ich nämlich die langsamste.
Manchmal überkommt mich dann aber auch so eine leichte Traurigkeit, wenn ich z.B. an besonders schöne Orte komme und meine Begeisterung darüber gerne mit anderen teilen würde.
Wenn ich aber mit anderen wandere, finde ich es sehr wichtig, dass man ganz viel miteinander quatschen kann, aber dann auch wieder das Schweigen aushalten kann und stattdessen Landschaft und das Wandern genießt.
Liebe Grüße
Carolin
Hallo Carolin,
das kann ich nur unterschreiben. Ich war Ostern wieder fünf Tage mit meiner Tochter unterwegs und ich glaube wir können nirgends so gut quatschen, wie auf unseren Touren. Sollte sie irgendwann nicht mehr mitkommen werde ich sie schmerzlich vermissen. Ich finde es aber ganz toll einfach zu wissen, dass wandern auch alleine für mich nicht seinen Reiz verliert. Im Gegenteil es ist anders aber genauso toll.
Liebe Grüße
Anja
Hallo Anja,
ich finde Tageswanderungen, im deutschen Mittelgebirge, alleine nicht so schlimm, sie dienen zur eigenen Entspannung, da ich mich mit mir beschäftigen muss. Mehrtägige Touren sollten es jedoch nicht sein.
Natürlich macht es mit dem richtigen Partner viel mehr Spaß, kann dich aber auch verstehen, da es sich auch um eine Abnablung von deiner Tochter handelt.
Viele Grüße
Dirk
Hallo Dirk,
ich kann gar nicht sagen, ob es mit dem richtigen Partner mehr Spaß macht, alleine ist es einfach etwas völlig anderes. Wie ich es alleine auf einer mehrtägigen Tour finde werde ich demnächst ausprobieren.
Liebe Grüße
Anja
Hallo Anja,
Deine Frage schwirrte auch immer wieder lange durch den Kopf. Doch ich finde es inzwischen wirklich auch wunderbar, hin und wieder alleine durch die Gegend zu Wandern.
Ich schreibe gerade an einer Blogparade, die passt dann wunderbar zu deinem Artikel. Ich werde dich informieren.
Frühlingshafte Grüße
Katja
Hallo Katja,
da bin ich gespannt und würde mich freuen von dir zu hören.
LG Anja
Hallo Anja,
wir wandern sehr gerne, meist ist die ganze Familie mit von der Partie. Ich finde es wunderbar zusammen so durch die Landschaft zu streichen und die schönen wie auch anstrengenden Moment mit einander zu teilen. Ich bin glaube ich noch nie so richtig alleine wandernd unterwegs gewesen, außer vielleicht einen Nachmittag bei uns zuhause mal durch den Wald gelaufen oder zwei, drei Stunden auf den Ski durch die Landschaft gezogen – das ist dann schon auch in Ordnung.
Letztes Jahr war ich ein paar Tage allein in Island unterwegs… das war schon sehr seltsam. Hatte mich total darauf gefreut, war aber dann irgendwie enttäuscht, die schönen Erlebnisse mit niemanden teilen zu können… nein, nein, so richtige Touren würde ich nicht alleine machen wollen – auch schon aus Sicherheitsaspekten nicht. Auf der anderen Seite würde ich auf das Wandern nicht verzichten wollen, und hätte ich niemanden, der mit mit loszieht, dann würde ich letztendlich wohl doch auch alleine losziehen.
Ich hoffe jedenfalls, dass du noch viele schöne Wandererlebnisse haben wirst – alleine oder mit anderen.
LG aus dem hohen Norden,
Hartmut
Hallo Hartmut,
ehrlich gesagt würde ich eine Tour mit meiner Tochter auch einer Tour alleine vorziehen. Ich möchte all die Momente nicht missen, wo wir völlig ko irgendwo angekommen sind etc. Du weißt ja sicher selbst, wie das ist. Da meine Tochter zwar immer noch tausend Reisepläne mit mir hat, ich aber realistisch bin, wollte ich einfach mal wissen, ob ich es auch alleine kann und ich muss sagen, dass die Erfahrung, dass ich es kann sehr wichtig für mich war. Ich bin sehr wählerisch, was meine Reisepartner angeht und ich bin mir sicher, dass Jana so schnell niemand ersetzen kann. Auf der anderen Seite bin ich aber auch richtig neugierig geworden und brenne geradezu auf eine Mehrtagestour alleine. Ich habe meine reisen gemeinsam mit meinen Eltern im Bulli gestartet, dann kam Interrail, dann Jahre mit dem Motorrad, anschließend Fernreisen und dann die Radtouren und Wanderungen mit meiner Tochter. Eins löst das andere ab und ich finde nach 10 Jahren gemeinsamen Touren und Tortouren wird es Zeit für etwas neues.
LG Anja
Ich bin ja nicht so der Wandervogel. Die Idee dahinter finde ich gut, aber ich weiß, dass ich nach spätestens 5-6 km absolut keine Lust mehr habe. Und das ist unsere typische Hunderunde.
Was das alleine wandern angeht, ich glaub das wäre schon was für mich. Ich hab mal ein anderes Beispiel für Dinge, die man meist nicht alleine macht: Ich liebe Kino. Im letzten Jahr wollte ich mir mit einer Freundin eine UCI Unlimited Card kaufen, eine Flatrate Kino Karte. Meine Freundin sprang dann doch ab und ich war unendlich enttäuscht. Mein Mann sagte, geh doch alleine. Also hab ich das gemacht. Seitdem geh ich zwei-drei Mal im Monat ins Kino und gucke zwei Filme am Stück. Alleine. Erst dachte ich, es wäre komisch, aber nein, es ist wunderbar. Ich kann richtig relaxen beim Film und genieße es. Meistens geh ich auch in der Woche, weil es mir am Wochenende zu voll und hektisch ist.
Von daher kann ich sagen, wenn man erstmal etwas alleine macht, was “normalerweise” in der Gruppe gemacht wird, stellt man meist fest, dass das auch alleine Spaß bringt, manchmal sogar mehr als zu Zweit.
Lg, NIna
Hallo Nina,
das kann ich nur unterschreiben. Allerdings braucht man meist einige Zeit, um dies auch herauszufinden. Oder aber ein gewisses Maß an Frust, weil man nur wegen der fehlenden Zeit von Freunden auf etwas verzichtet. Ich war am Wochenende kurz in Lübeck und bin da auch alleine Mittagessen gegangen. War überhaupt kein Problem und alle mal besser als bei Mistwetter ihrgendwo etwas auf der Hand zu essen.
LG Anja
Finde ich gut, daß du das versucht hast. Bis jetzt hatte ich nicht die Notwendigkeit, alleine wandern zu müssen. Daher kann ich wirklich nicht sagen, ob das was für mich wäre. Allerdings bin ich auch nicht so der Wandervogel, deshalb würde ich wahrscheinlich eher aufs wandern verzichten, bevor ich alleine losziehe.
LG
Ina
Hallo Ina,
das würde ich dann an deiner Stelle wohl auch tun. Ich glaube man kann sich nur dazu aufraffen etwas alleine zu tun, wenn man es auch wirklich gerne macht. Ich nehme mal an, bevor du auf das Reisen verzichtest, fährst du alleine? Oder!
Liebe Grüße
Anja
Hut ab vor dem Mut, alleine zu wandern. Einerseits bestimmt eine tolle Erfahrung, auf sich alleine gestellt zu sein und nach dem eigenen Rhythmus zu laufen aber andererseits würde mich dann schon ein gewisses Unwohlsein begleiten. Wahrscheinlich aber auch nur, wenn man noch nie alleine gewandert ist. Ist wahrscheinlich wie mit so vielem. Hat man sich einmal getraut, wird es immer einfache und man kann es dann auch besser genießen.
Viel Spaß auf deinen weiteren Wanderungen. :-)
LG Daniela
Hallo Daniela,
als ich losgegangen bin war es mir auch etwas mulmig, doch das hat sich ganz schnell gelegt und dann war es einfach nur schön.
LG
Anja
Hallo Anja, ich gehe häufiger alleine wandern, allerdings dann nur kleinere Touren, bei Hochgebirgstouren fühle ich mich wohler, wenn noch jemand dabei ist, falls etwas passiert oder man bei heiklen Stellen ggf. mentale Hilfestellung braucht. Ansonsten gehe ich am liebsten zu zweit wandern, in größeren Gruppen teilt es sich meistens auch in Kleingruppen auf. LG, Alexandra
Hallo Alexandra,
ob ich alleine ins Hochgebirge gehen würde weiß ich auch nicht, aber ansonsten finde ich es schön zu wissen, dass ich nicht von den Terminen anderer abhängig bin, wenn ich gerne wandern gehen möchte.
Liebe Grüße
Anja
Liebe Anja, alleine wandern ist ja fast ein wenig so, wie alleine zu verreisen. Es gehört eine große Portion Mut dazu, die Komfortzone zu verlassen und sich auf neue Abenteuer einzulassen. Gratuliere, dass du diesen Schritt gewagt hast und du dir so deine persönliche Me-Time gönnst :)
Liebe Grüße, Anita
Hallo Anita,
ja es ist sogar mehr als nur Me-Time, denn es gibt mir ja auch ein ganzes Stück Unabhängigkeit.
LG Anja
Schöner Bericht, vor allem weil ich wandern liebe. Am liebsten wandere ich zu zweit oder alleine. Beim alleine Wandern kann man so gut abschalten und es nacht mich total glücklich. Außerdem habe ich dabei Zeit um über alles mögliche nachzudenken. Anfst hatte ich dabei ehrlich gesagt noch nie!
Lg aus Ecuador
Hallo Michaela,
ja ich finde es auch total klasse, musste wohl nur erst meinen inneren Schweinehund überwinden, um diese Erfahrung machen zu können.
Ich wünsch dir was
Anja
Ein toller Artikel, Anja. Gerade das Selbst Einteilen der Tour ist es, was das Wandern zum Vergnügen macht. Wandere ich in der Gruppe, fühle ich mich immer irgendwie getrieben. Schließlich will ich nicht die Letzte sein. Gerade das vermiest mir allerdings gewöhnlich das Wandern. Denn – auch wenn ich mir das nur ungern eingestehe – mit zunehmendem Alter geht’s halt nicht mehr so schnell wie früher :). Da erscheint das Allein Wandern sehr willkommen. Auch, weil man dabei mal auf die Natur und die Stille um einen herum hören kann. Dein Artikel regt zum Nachmachen an.
Hallo,
dem kann ich nur zustimmen. Deshalb finde ich es ja auch so schwer, den richtigen Wanderpartner zu finden, denn ich habe einfach keine Lust mich selbst unter Druck zu setzen – kann es aber in einer Gruppe auch irgendwie nicht vermeiden.
LG Anja
Hallo Anja!
Dem Alleine Wandern stehe ich ein bißchen zwiespältig gegenüber. Als ich es einmal ausprobiert habe – notgedrungen, weil der Rest der Truppe einen für mich ungeeigneten Klettersteig gemacht hat – hat es tatsächlich großen Spaß gemacht. Das eigene Tempo gehen (bin sonst eher derjenige, der sich anstrengen muss, Anschluss zu halten), Pausen machen wann und wie lange man will – das hat was.
Allerdings ist es so, dass ich mich, wenn keine Begleitung zur Hand ist, normalerweise nicht aufraffen kann, alleine loszugehen. Ich habe dann Angst, dass ich mir so alleine unterwegs komisch vorkomme, dass ich mich verlaufe oder dass ich den letzten Bus verpasse und dann alleine in der Pampa stehe.
Viele Grüße
Biene
Hallo Bine,
deine Bedenken kann ich wirklich gut nachvollziehen. Klar, wenn mir dann die Familien oder andere Konstellationen begegnen ist auch mein erster Gedanke: “Oje, was denken die jetzt?” Aber warum denken wir immer gleich, dass die anderen Mitleid mit uns empfinden? So nach dem Motto: Guck dir die arme Sau an, die muss ganz alleine wandern? Mal ehrlich, wir wissen nicht, was in den Köpfen anderer vorgeht. Vielleicht denken sie ja auch: “Hut ab, die macht das ganz alleine.” Gut der innere Schweinehund ist tatsächlich ein Problem, wenn man nicht für eine Tour verabredet ist. Bei mir kommt noch hinzu, dass meine Tochter Sonntags gerne zum Reiten gefahren wird. Sag ich ihr, dass ich wandern will, ist das Gesicht ganz schnell ganz lang. Was so Sachen wie verlaufen und letzten Bus verpassen angeht – klar, dass ist der Horror, aber darüber habe ich bisher noch nicht nachgedacht. Allerdings war ich bisher auch nur im Bergischen Land allein unterwegs und da ist man ja nicht wirklich am Arsch der Welt. Aber ich habe ganz fest vor meinen Radius langsam aber sicher zu erweitern.
Trau dich einfach und mach zunächst kleine Touren. meine Mehrtagestour alleine steht ja auch noch aus und ich bin wirklich gespannt.
Liebe Grüße
Anja
ich wandere meist alleine und das schon seit vielen Jahren. Die Selbstmotivation ist tatsächlich das größte Problem – aber auch das eher selten. Denn woher nimmt man die Motivation? Aus der puren Tatsache, dass man ja nicht alleine im Wald übernachten will :D
Inzwischen genieße ich es, alleine zu wandern – es ist so still. Keiner quatscht, keiner labert, keiner nörgelt. oder ich kann vor mich hin nörgeln und es stört keinen ;)
Hey Ilona,
von der Seite hab ich es noch nicht betrachtet. Mein Problem war bisher eher mich überhaupt zum losgehen zu motivieren. Hört sich vielleicht etwas versponnen an aber die Wanderung ist jetzt fast eine Woche her und ich freue mich immer noch wie ein kleines Kind, dass die ersten Schritte gemacht hat.
Bevor meine Tochter auf die Welt gekommen ist war ich viel alleine unterwegs. Das erste mal mit 16 und ich fand es immer toll, doch irgendwie hatte ich wohl die Befürchtung es verlernt zu haben, nachdem sich die letzten Jahre alles um sie gedreht hat.
Es ist einfach toll zu wissen, dass dem nicht so ist. Witzig ist, dass sie jetzt schon Schiss bekommt ich könnte einfach losziehen und sie im Abistress alleine lassen.
Liebe Grüße Anja
Hallo Anja, super, dass Du Deine ersten guten Erfahrungen mit Dir allein gemacht hast. Ich finde, das hat eine ganz eigene Qualität. (Genau wie es auch zu zweit oder in der Gruppe spezielle tolle Momente gibt). Ich hab dem Wandern allein auch schon mal einen Beitrag gewidmet. Ich lass mal einen Link da, falls das ok ist: http://www.indernaehebleiben.de/alleine-wandern/ Liebe Grüße, Stefanie
Hallo Stefanie,
der Link ist in diesem Fall okay, denn ich kann nur allen mit auf den Weg geben: lauft einfach mal los, frau kann viel mehr, als sie denkt.
Liebe Grüße Anja
Finde ich super, dass Du Dich getraut hast. Alleine gewandert bin ich noch nie, aber eine Radtour in der Schweiz habe ich alleine unternommen. Ich fands am Anfang zwar auch etwas ungewohnt, aber umso schneller gewöhnt man sich ans alleine sein. Dass ich immer und überall Pausen einlegen konnte, war ebenfalls sehr angenehm…
Hallo Gudrun,
tja die Radtour steht mir noch bevor, denn ich habe keinesfalls vor auf meine Touren zu verzichten, wenn meine Tochter nicht mehr mitkommt. nach der Erfahrung mit dem wandern mache ich mir da aber keine großen Sorgen.
ich wünsch Dir was
Anja
Ich find gut, das du dich getaut hast!
Ich bin auch immer allein unterwegs. Wenn ich darauf warten würde bis ich jemanden habe der mit mir mit geht, dann käme ich nirgendwo hin.
Erstaunlicher weise werde ich unterwegs aber immer wieder von Leuten gefragt ob ich denn keine Angst habe. Nein, hab ich nicht. Ich bin naturverbunden und abenteuerlustig und da ist sonntagnachmittags durch den Wald zu laufen noch das harmloseste was mit so einfällt ;-)
Ansonsten kann ich auch nur unterschreiben, was hier sonst schon gesagt wurde.
Ich wünsche dir noch viel Spaß bei deinen zukünftigen Touren!
Hallo Stefanie,
ich glaube die Leute müssen es einfach mal ausprobieren, denn in Gedanken kann man sich ja zig Sachen ausmalen, die passieren könnten.
Jetzt, wo ich weiß, dass es mir auch alleine so viel Spaß macht fühle ich mich auch viel unabhängiger, denn ich kann einfach losgehen und muss mich nicht danach richten, ob ich jemanden finde, der mitkommt. Hätte ich gewusst, wie gut es mir tut hätte ich es schon viel früher mal ausprobiert.
Liebe Grüße
Anja
Ich bin zu 95% alleine mit Hund unterwegs. Ich mag es gar nicht mich an anderen zu orientieren. Ich will meine Pace gehen ohne mich nach jmd anderes umdrehen zu müssen um zu schauen ob er oder sie noch da ist. Anders habe ich genauso wenig Lust hinter einem extrem Trailrunner herzuhecheln der 10Km mit 2000hm in einer Stunde versucht zu machen. Ich spreche meine Routen zu Hause mit geschätzer Gehzeit ab, hab mein Garmin und ein old School Tastenhandy mit damit ich, sollte was sein, Hilfe rufen kann. Ansonsten vertraue ich darauf das nix schief geht. Ist bisher auch nicht.
Hallo Michael,
da ich eher zu denen gehöre, die hinterherhecheln bin ich auch lieber alleine oder mit dem richtigen Wanderpartner unterwegs, aber da muss dann auch alles stimmen und das habe ich bisher wirklich nur mit meiner Tochter erlebt. Klar sage ich auch Bescheid wo ich bin und wie lange ich gedenke unterwegs zu sein.
Liebe Grüße
Anja
Hi !
Ich wandere seit fast 3 Jahren viel alleine (manchmal kommt eine Freundin mit oder einfach jemand aus meinem Bekanntenkreis, der mal wieder in den Wald möchte).
Zu Deinem Punkt 1 (Warum nicht in einer Gruppe oder mit Freunden?)
Das ist für mich auch der Hauptgrund.
– Ich möchte manchmal einfach mal stehenbleiben und mich freuen, wie schön es auf der Welt ist
– mein Tempo passt auch nicht wirklich zu den Helden, die schon viele Touren “gemacht” haben (wenn Du die nach Einzelheiten oder Aussichten fragst, kriegen die Fragezeichen in die Augen aber sie können Dir Kilometer und Gehzeit sagen)
– Ich mache auch viele Bilder
Zu Deinem Punkt 2 (Alleine Wandern – was soll schon groß passieren?)
Da habe ich auch noch nie Bedenken gehabt. Ich habe Unbehagen in der Stadt durch einen Park zu gehen aber dort wo ich im Wald hingehe, habe ich noch nie einen Wüstling getroffen, der dort wochenlang auf einen Menschen wartet, der Angst vor ihm hat ….
Für den Notfall habe ich aber immer das GPS im Handy an – sollte ich mich bei Anbruch der Dunkelheit nicht melden und am Handy nicht erreichbar sein hätte mein Mann mich schnell gefunden (man kann ja auch mal umknicken oder saublöd irgendwo abrutschen wo kein Sendemast ist – GPS geht immer)
Zu Deinem Punkt 3 (Alleine wandern – Der Selbstversuch)
Schön, dass Du die Erfahrung positiv empfunden hast.
Du wirst sehen: ALLEINE WANDERN MACHT GLÜCKLICH !
Hallo Freia,
in der Stadt geht es mir genauso wie Dir. Ich bin auch mal eine Zeit lang immer zur selben Zeit die selbe Strecke durch den Wald geradelt. Das wurde mir dann auch irgendwann unheimlich, weil einfach klar war, dass ich jeden zweiten Tag um die und die Uhrzeit dort war.
Du hast recht, alleine wandern macht wirklich glücklich, nicht nur, weil man wirklich so gehen kann, wie man will sondern auch weil man sich selbst etwas zugetraut hat und es dann auch geschafft hat – alleine!
Liebe Grüße
Anja
Ich bin bisher auch immer nur mit Freunden gewandert. Klappt meist auch wunderbar, da wir uns wortlos verstehen und blind vertrauen. Im Herbst letzten Jahres habe ich es dann gewagt, einige Tage alleine im Harz zu verbringen und ein paar Tagestouren zu machen. Die ersten Schritte fühlten sich noch komisch an. Irgendetwas fehlte. Aber das legte sich mit jedem weiteren Meter. Es lief wunderbar! Ich konnte anhalten, wenn die Puste weg war, Pausen machen, wenn die Aussicht besonders toll war und auch mal das Tempo ändern, wenn mir danach war. Das tat mir so gut, dass ich mich sogar auf jede Steigung freute, weil ich dank meines eigenen Tempos scheinbar viel belastbarer war.
Für die Sicherheit habe ich eine Trillerpfeife dabei, damit ich auf mich aufmerksam machen kann, wenn mir etwas passieren sollte. Und das Handy begleitet mich natürlich auch. Mein einziges Problem ist momentan die kurze Tageslichtzeit. Ich sehne mich nach dem Frühling und den längeren Tagen, da ich zwar mit der Dunkelheit grundsätzlich keine Probleme habe, mich aber auf Wanderungen dann doch nicht mehr ganz so wohl fühle, sobald es dämmert.
Hallo Stefanie,
in die Dämmerung möchte ich alleine auch nicht kommen, dass finde ich schon mit meiner Tochter zusammen irgendwie unheimlich. Die Trillerpfeife ist eine gute Idee, hier müsste irgendwo noch eine umfliegen, die nehme ich bei der nächsten Tour mit.
ich wünsche Dir weiterhin viel spaß auf deinen touren
Anja
Hallo Anja, zu 90% wandere ich aus eben den genannten Gründen auch alleine. Wobei ich ja nie so ganz alleine bin, weil ich ja immer meine Kamera dabei habe und alles mögliche in sie hineinquatsche. Oft mehr als ich in meinen Videos veröffentliche. Ab und zu wandere ich auch mal in einer Gruppe die Leute sind ganz OK und gehen in einem ganz angenehmen Tempo.
Danach freue ich mich dann auch wieder auf meine “Alleine-Tour”. Ich wurde auch schon gefragt ob ich alleine keine Bedenken habe. Aber warum sollte ich?
Hallo Carsten,
den Leuten sag ich immer: “Klar kann immer etwas passieren, aber ich kann ja auch hier zuhause in der Dusche ausrutschen und das merkt dann auch nicht gleich jemand”.
Liebe grüße
Anja
Klasse, dass Du es probiert hast u es dir gefällt.
Ich wander’ total gerne alleine, eben weil ich in meinem Rhythmus gehen kann, Fotos und Pause machen kann, wann und so oft ich will. Und ist für mich auch ‘ne Möglichkeit, den Kopf frei zu kriegen.
Hab’ eine Wanderkumpeline, mit der ich total gerne unterwegs bin, passte von Anfang an, aber sonst wird im Freundes-/ Bekanntenkreis halt auch ewig gewandert. Da muss ich dann halt auch alleine los, u im Urlaub eh.
Hallo Beate,
ich bin auch wirklich froh, dass ich es endlich mal probiert habe, denn es eröffnet mir auch ganz neue Möglichkeiten. ich bin auch in meiner Planung nicht mehr auf andere angewiesen und kann einfach losziehen, wann ich will und nicht wenn meine Tochter Zeit hat.
LG Anja